
Turner sorgen für Lacher im Minutentakt: Beste Stimmung bei den Theaterabenden des TV Ottenhausen
Straubenhardt-Ottenhausen. Von wegen „Außer Spesen nichts gewesen“: „Die Szenen sind nicht immer ganz jugendfrei, aber das Ensemble wird Sie im Minutentakt zum Lachen bringen“, versprach Vereinsvorsitzende Anette Bürkle nicht zu viel an beiden komplett ausverkauften Theaterabenden des TV Ottenhausen. Und sie sollte Recht behalten.
Mitten hinein in die Aufbruchstimmung bei Familie Müller geht der Plot. Man erfährt schnell, dass das „verstauchte“ Bein von Schlitzohr Gottfried (Horst Merkle) Vorwand ist, statt Fortbildung sich „Zerstreuung“ für die sturmfreien Tage einzuladen, während Ehefrau Elisabeth (Ulrike Kouba) tausend Sorgen hat, ob sie ihre Kur antreten soll und Tochter Sabrina (Franka Stuppe) erwartungsfroh den Rucksack für die Tibettour mit neuem Freund schnürt. Opa Gustav (Bernd Farr) plant „undercover“ statt Senioren-Pilgerreise nach Rom eine „Gipfelerklimmung der Lust“ mit Freund Max (Frank Bürkle). Da kommt Postbote Martin (Michael Bachmann) ins Spiel, der anteilnehmend die Pakete von „Sexy Hexy“ anliefert. Nachdem Gottfried noch schnell seine 20-jährige Tochter „aufklärt“ – „Ich nehm seit fünf Jahren die Pille!“ – und Opa samt Multifunktionsunterhose hinausbugsiert hat, glaubt sich der Chef des Hauses alleine. Die Vorbereitungen auf „sein sibirisches Wildpferd“ Natascha (Monika Fein), mit Schummerlicht und „Je t’aime“-Melodie, werden leider unterbrochen. Die gutgläubig-naive Nachbarin Hennelise (Monika Faass) wähnt sich Ziel von Gottfrieds Vorbereitungen.
Lustige Verwicklungen
„Rom fällt aus – der Papst hat Schnupfen!“ erklärt Opa seine unvermittelte Rückkehr und bereitet sich mit Freund Max im schwarzen Lederdress auf selbige Natascha vor. Postbote Martin muss als „russischer Stier“ herhalten, Schwiegermutter Frida (Sabine Seib) bekommt eine Überdosis vom erotisierenden Spray ab und entführt recht robust Max ins Separée. Elisabeth, statt Kur in Erwartung ihres persönlichen Heiltherapeuten Yogi (Thomas Kretschmar), findet Opa und Max im Schaumbad. Da hinein hat „Wildpferd“ Natascha, mit roter Lacktasche und betörendem Akzent, die „stinkenden Wasserbüffel“ erst mal verfrachtet. Yogi nimmt nicht nur Elisabeth, sondern auch die extrem anhängliche Hennelise, beider „Haut wie zartes Himalayagrün“, schwerpunktmäßig aber ihre Ersparnisse unter seine Fittiche. Tochter Sabrina kehrt als heulendes Elend zurück, weil eben jener Yogi sich nicht als Held ihres Lebens, sondern Dieb ihrer Ersparnisse entpuppt hat. Dass außer Spesen doch viel war, zeigt sich, als Hennelise das von Yogi entwendete Geld entdeckt und Sabrina mit Martin ihren neuen Mann fürs Leben. Alles im grünen Bereich im „anständigen Haus“!
Zur besten Unterhaltung trugen auch Hannelore Bürkle (Regie), Rita Spiegel (Souffleuse), Gabi Merkle (Bühnenbild), Patrick Obrecht und Max Fritzsch (Tontechnik) bei. Sowie die Bauchtänzerinnen, die die Bühne in ein orientalisches Märchen verzauberten.