Die Bahngleise beim Bahnhof Niefern: In der Nähe dieses Haltepunkts flogen an Heiligabend Steine auf den durchfahrenden Orientexpress.
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Unbekannte bewerfen in Niefern Zug mit Steinen

NIEFERN-ÖSCHELBRONN. Der Orientexpress ist, wie erst jetzt bekannt wurde, an Heiligabend gegen 22.30 Uhr in der Nähe des Haltepunkts am Bahnhof Niefern von drei Personen mit Schottersteinen beworfen worden. Das teilt die Bundespolizei mit.

Das Trio habe auf dem Gleiskörper gesessen, als der Nachtzug, der den offiziellen Namen „Euro-Night 469“ trägt, von Karlsruhe her mit rund 100 Stundenkilometern durch Niefern fuhr. Der Lokführer sah die Personen auf dem Gleis und gab mehrere Warnsignale ab. Schließlich sei das Trio aufgesprungen und habe Steine aus dem Gleisbett genommen, so die Bundespolizei. Die Unbekannten hätten sich neben das Gleis gestellt und den vorbeifahrenden Zug beworfen. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Die Spuren der Einschläge seien an der Außenwand der Lok gefunden worden, so die Polizei. Wie teuer der angerichtete Schaden ist, ist noch nicht bekannt.

Ermittlung wegen Straftat

Die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe ermittelt jetzt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Von den Tätern sei bisher nur bekannt, dass alle drei mit Kapuzenpullovern bekleidet waren. Zeugen des Vorfalls können sich bei der Bundespolizei unter der Telefonnummer (07 21) 93 37 10 0 melden. Ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr sei alles andere als ein „dummer Lausbubenstreich“, so die Ermittler. So etwas stelle eine Straftat dar. Ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr könne mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Die Polizei geht auch davon aus, dass Steinewerfer wie diejenigen in Niefern schwerwiegende Verletzungen von Personen in Kauf nehmen – wenn sie nämlich Scheiben der Waggons treffen.

Auch das Verhalten des Trios vor den Würfen war brandgefährlich. Ein Zug kann nicht ausweichen. Sein Bremsweg kann bis zu einem Kilometer lang sein. Zuletzt war der Bahnhof Niefern wegen Sachbeschädigungen im Gespräch, die Kinder angerichtet hatten. pol/hei

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