Am Freitag haben die Corona-Tests im Bereich des Gesundheitsamtes Enzkreis/Stadt Pforzheim vier neue Corona-Fälle ergeben, von denen drei im Enzkreis anfielen. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe waren es zwölf.
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Vier neue Corona-Fälle in Pforzheim und im Enzkreis - Im Raum Karlsruhe steigen die Zahlen viel deutlicher

Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw/Karlsruhe. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Menschen in Deutschland auf schwierige Zeiten wegen der bislang nicht zu stoppenden Corona-Pandemie eingestimmt: „Man muss damit rechnen, dass manches in den nächsten Monaten noch schwieriger wird als im Sommer.“ Zumindest am Freitag sah es bei den Zahlen vom Gesundheitsamt Enzkreis/Stadt Pforzheim und aus dem Landkreis Calw eher noch so aus, als wäre im Raum Nordschwarzwald die zweite, große Welle gerade noch in Richtung Karlsruhe vorbeigeschwappt.

Eine Neu-Infektion in Pforzheim (insgesamt 549 Corona-Fälle), drei neue Corona-Fälle im Enzkreis (je einer in Mühlacker, Tiefenbronn und Ölbronn, insgesamt 733 Fälle) – da gab es in den Vormonaten schon höhere Fallzahlen. Und das war auch am vergangenen Donnerstag der Fall, als sechs Neu-Infizierte in Pforzheim und vier im Enzkreis (Neuenbürg, Straubenhardt, Ispringen und Ölbronn) gemeldet wurden und für Aufsehen sorgten. Dafür wurden am vergangenen Mittwoch für Pforzheim und den Enzkreis keine neuen Corona-Fälle auf der Liste des Gesundheitsamtes aufgeführt. 

Auch im Landkreis Calw freut man sich am Freitag über eine Nullrunde bei den Corona-Fällen. Es wurde kein neuer Fall gemeldet. So bleibt es vorerst bei insgesamt 842 bestätigten Infektionen – davon 31 mit Todesfolge. Bei sieben neuen Genesenen (insgesamt 780 Personen) verbleiben  noch 31 Akut-Fälle.

Schlimmer hat es den Stadt- und Landkreis Karlsruhe mit 1831 Corona-Fällen und 1551 Genesenen erwischt. 17 neue Corona-Fälle am Donnerstag, 12 Neu-Infizierte am Freitag – und das bei nur zwei neuen genesenen Personen am Freitag. Das erhöht die Zahl der Akut-Fälle (unter Quarantäne stehende oder im Krankenhaus liegende Personen mit Coronavirus-Infektion) auf 181 Personen. Vor wenigen Tagen lag man da noch weit unter 100 Akut-Fällen.

Zahlen der Akut-Fälle gegenüber der vergangenen Wochen weiter gestiegen

Kanzlerin Merkel erneuerte am Freitag ihre Mahnung vom März: „Es bleibt dabei: Es ist ernst, unverändert ernst - und nehmen Sie es auch weiterhin ernst.“ Die Zahlen aus dem Gesundheitsamt Enzkreis/Stadt Pforzheim in dieser Woche schlagen mal in die eine, mal in die andere Richtung aus. Unterm Strich aber ist schon ein Negativtrend erkennbar. In den vergangenen sieben Tagen gab es in Pforzheim 16 und im Enzkreis 19 Neu-Infizierte. Ein klarer Anstieg gegenüber den Wochen, in denen öfter einmal null Neu-Infektionen wie am vergangenen Donnerstag gemeldet wurden. In Pforzheim gibt es nun 25 Akut-Fälle. Das Positive: Am Freitag werden gleich neun Genesene in Pforzheim (insgesamt 507 Genesene) gemeldet. Im Enzkreis erhöht sich die Zahl der Akut-Fälle auf 23, weil es zwar zwei frisch Genesene (insgesamt 686), aber auch drei neue Corona-Fälle im Enzkreis gibt. Allerdings waren diese Zahlen auch schon mal deutlich kleiner.

Bei den Todesfällen hat sich nichts geändert: Pforzheim betrauert 8 Corona-Todesfälle, im Enzkreis gibt es 22, im Kreis Calw sind es 31, im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sogar 97.  

7-Tage-Inzidenz in Pforzheim und im Enzkreis im grünen Bereich

Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz liegt am Freitag bei je 12,7 Punkten in Pforzheim und bei 9,5 Punkten im Enzkreis. Vor und drei Wochen lag sie bei 6 Punkten in Stadt- und Landkreis. Der Schwellenwert für Pforzheim liegt bei 63, für den Enzkreis bei 99. Also ist hier alles noch im grünen Bereich, wie auch im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sowie im Landkreis Calw. Der Inzidenz-Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen es innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohnern gab. Aber: Hier liegen sowohl Pforzheim als auch der Enzkreis weiterhin unter dem Warnwert von 35 Punkten und unter dem gefährlichen Schwellenwert von 50 Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohnern. Wird der Schwellenwert überschritten, können zunächst lokale Gegenmaßnahmen ergriffen und Schutzmaßnahmen gezielt verschärft werden.

Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemgerg liegt bei 14,0  Punkten - ein Wert, der um ein Vielfaches höher ist als noch vor drei Wochen. Vor vielleicht bald großen Problemen stehen die Stadtkreise Heilbronn (38,8 - Warnwert ist überschritten), Ulm (28,5), Mannheim (27,2) und Stuttgart (23,0).    

Die Hälfte der Neu-Infizierten in Bademn-Württemberg sind Reiserückkehrer

In Baden-Württemberg gab es am Freitag 41.574 offiziell bestätigte Corona-Infizierte, das sind 327 mehr als am Vortag. Bei den 1862 Corona-Todesfällen gab es ein Minus von zwei Fällen, was auf Berichtigungen in der Statistik zurückzuführen ist. Bei den 36.516 Genesenen gab es einen Zuwachs von 135 Personen. Der Anstieg der Fallzahlen ist zu einem großen Teil auf Reiserückkehrer zurückzuführen. In den letzten sieben Tagen hatten mindestens 51 Prozent der gemeldeten Fälle eine Reiseanamnese.