An vier Stellen brannte es im Wald in Neuenbürg.
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Meyer
Region
Waldbrand in Neuenbürg: 42 Feuerwehrleute im Einsatz, Wasserversorung aus der Enz
  • ir/sw/bel

Neuenbürg. Dienstagabend, kurz nach 19 Uhr: Es lief gerade die Neuenbürger Gemeinderatssitzung, als erste Informationen die Runde machten: Es soll einen Waldbrand auf Neuenbürger Gemarkung geben, war zu hören – eine Info, die die Polizei kurz danach bestätigte.

Die Feuerwehr wurde mit dem Stichwort "Unklare Rauchentwicklung im Wald" alarmiert. Bereits während der Anfahrt sahen die Kräfte von der Bundesstraße aus die zwei Rauchsäulen, die über dem Wald emporstiegen. Zunächst mussten die Brandstellen lokalisiert werden. Dazu schickte die Feuerwehr mehrere Trupps zu Erkundung in den Wald. Die Polizei unterstützte den Einsatz unter anderem mit einem Hubschrauber, der die Umgebung aus der Luft absuchte. Insgesamt vier Brandherde musste die Feuerwehr bekämpfen.

Wasser muss in den Wald gepumpt werden

Die Flammen fanden sich in einiger Entfernung entlang eines Waldweges südlich von Neuenbürg, oberhalb der B294 und der Kreisstraße nach Waldrennach. Wie Einsatzleiter Manfred Wankmüller, Kommandant der Feuerwehr Neuenbürg, mitteilte, gestaltete sich die Anfahrt aufgrund des unwegsamen Geländes und der dichten Bewaldung schwierig. "Wir haben natürlich auch keine öffentliche Wasserversorgung im Wald", ergänzte Wankmüller. Aus diesem Grund lieferten zunächst die Tankfahrzeuge abwechselnd Löschwasser, anschließend wurde eine Wasserversorgung aus der Enz bis zur Einsatzstelle im Wald aufgebaut.

Die Gefahr einer Ausbreitung des Brandes sei extrem hoch gewesen, erklärte Wankmüller. Aufgrund der aktuellen Trockenheit befinde sich nahe des Waldwegs viel dürres Holz, die Einsatzkräfte mussten also schnell handeln. Insgesamt war die Feuerwehr mit 42 Kräften aus den Abteilungen Arnbach, Neuenbürg und Waldrennach an der Einsatzstelle.  

Polizei ermittelt zur Brandursache

Die Brandstellen erstreckten sich jeweils über eine Fläche von circa zehn mal zehn Metern. Verbunden waren die Stellen laut Polizei-Pressesprecher Eberhard Schell nicht. Normal sei das nicht, räumte er ein. Die Polizei übernimmt die Ermittlungen zur Brandursache.

Kurz nach 21 Uhr waren die Einsatzkräfte noch damit beschäftigt, mögliche Glutnester mit der Wärmebildkamera zu suchen. "Wir müssen alles sorgsam kontrollieren und intensiv wässern, da dauert mindestens noch zwei Stunden", so Wankmüller. Während des Einsatzes musste die Straße zwischen Neuenbürg und Waldrennach für die Wasserversorgung und den Schutz der Feuerwehrleute voll gesperrt werden.

Bürgermeister Martin dankt den Einsatzkräften

Auch Bürgermeister Horst Martin machte sich vor Ort ein Bild von der Lage – und bedankte sich nicht nur bei den Einsatzkräften. "Ich bin froh und dankbar, dass wir aufmerksame Bürgerinnen und Bürger haben, die so etwas sofort melden. Dann hat die Feuerwehr schnell gehandelt – großen Respekt für ihre Arbeit", so der Bürgermeister.

Folgen hatte der Brand auch für zwei Gemeinderäte: Sie verließen die Sitzung, um zum Einsatz zu eilen. Neugemeinderat Jens Allion (UWV), der eigentlich hätte vereidigt werden sollen, und Thorsten Weber (SPD), der damit seine Verabschiedung aus dem Gremium verpasst hat.