Die Sana Kliniken in der König-Karl-Straße in Bad Wildbad. Foto: Sana Kliniken
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Wegen Corona: Kliniken im Kreis Calw legen gemeinsames Konzept vor

Kreis Calw. Um die medizinische Versorgung von Corona-Erkrankten im Kreis Calw auszubauen, stellen viele Kliniken und Reha-Einrichtungen im Nordschwarzwald ihren Betrieb um. Die PZ berichtete bereits über Pläne der Sana Kliniken in Bad Wildbad und der Kinderklinik in Schömberg. Nun veröffentlicht das Landratsamt Calw das gemeinsame Konzept der Kliniken zur stationären Versorgung der Bevölkerung während der Pandemie.

Die Kliniken im Landkreis Calw würden ab sofort eng bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zusammenarbeiten, teilt das Landratsamt mit. Darauf hätten sich die verantwortlichen Träger in enger Abstimmung mit der Landkreisverwaltung verständigt.

Mit dabei sind: die Kreiskliniken Calw und Nagold des Klinikverbundes Südwest, die Sana-Kliniken Bad Wildbad, das Klinikum Nordschwarzwald (ZfP Calw), das Paracelsus-Krankenhaus Unterlengenhardt, die Kinderklinik Schömberg, die Klinik Schlossberg Bad Liebenzell, das Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof Bad Wildbad, das Reha-Zentrum Schömberg der Deutschen Rentenversicherung, Klinik Schwarzwald, die Dr. Römer Kliniken Hirsau, die Olgabad Rehaklinik Bad Wildbad, die Celenus Klinik Schömberg, die SRH Gesundheitszentren Dobel und Bad Herrenalb sowie die Fachklinik Altensteig (de’ignis).

Calw und Nagold vorne dabei

Die Kreiskliniken in Calw und Nagold behandeln weiterhin Corona-Patienten – einschließlich Verdachtsfälle – die intensivmedizinisch betreut werden müssen. An beiden Standorten stünden bis zu 133 Betten, davon 22 Intensivbetten inklusive Beatmung, zur Verfügung, teilt das Landratsamt gestern mit. Aktuell werde an einem weiteren Ausbau der Intensiv- und Beatmungskapazitäten gearbeitet. Die Versorgung für Trauma-, Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten ebenso wie für andere Notfälle sowie die Geburtshilfe sei weiterhin gesichert.

Andere Kliniken unterstützen

Bei Corona-Patienten, die nicht intensivmedizinisch behandelt werden müssen, kommen andere Kliniken ins Spiel. Die Sana Kliniken in Bad Wildbad halten auf zwei Stationen für diese Fälle 80 Betten vor. Im Zentrum für Psychiatrie Calw werden bis zu 100 Betten vorbereitet. Sollte dies nicht ausreichen, stehen laut dem Landratsamt in der Kinderklinik in Schömberg bis zu 23 Plätze und im Paracelsus Krankenhaus Unterlengenhardt bis zu 30 Plätze zur Verfügung.

Und die gegenseitige Unterstützung reicht noch weiter. Andere Einrichtungen stellen ihren Betrieb kurzfristig um, damit Kliniken, die Corona-Patienten aufnehmen, entlastet werden. Neben dem Paracelsus-Krankenhaus Unterlengenhardt und der Kinderklinik Schömberg seien dies vor allem die Klinik Schlossberg Bad Liebenzell, das Rehabilitationszentrum Quellenhof Bad Wildbad, das Reha-Zentrum Schömberg, die Dr. Römer Kliniken Hirsau und die Olgabad Rehaklinik Bad Wildbad. Auch die SRH Gesundheitszentren in Dobel und Bad Herrenalb, die Celenus Klinik Schömberg und die Fachklinik Altensteig hätten angeboten, als Entlastungskrankenhäuser zu helfen, so das Landratsamt.

Zudem wären einige dieser Häuser bereit, auch Corona-Patienten zu versorgen, sollten weitere stationäre Kapazitäten erforderlich sein. Beispiel: das Reha-Zentrum Schömberg. Dort könnten aktuell bis zu 100 Patienten aufgenommen werden, die den Infekt bereits hinter sich haben, teilt die Deutsche Rentenversicherung auf Anfrage mit, die Träger des Standorts ist. „Weiterhin bauen wir Kapazitäten auf, um beispielsweise Leichterkrankte übernehmen zu können. Sind persönliche Schutzausrüstungen eingetroffen, melden wir weitere Verfügbarkeiten.“

Auch die SRH Gesundheitszentren haben laut eigener Aussage den Landratsämtern Calw und Karlsruhe angeboten, weitere Versorgungskonzepte zur Verfügung zu stellen. Dazu sei aber noch keine Entscheidung gefallen.

Das nun vorgelegte Konzept muss laut dem Landratsamt Calw in Teilen gegebenenfalls noch vom Sozialministerium abgesegnet werden.