Die Kurrende Maulbronn überzeugte bei ihrem Auftritt in der Klosterkirche. Foto: Frommer
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Weihnachtliche Chormusik aus aller Welt lockt in die Maulbronner Kirche
  • Robin Daniel Frommer

Maulbronn. Das diesjährige Adventssingen in der Klosterkirche traf auf ausgesprochen breites Publikumsinteresse: Mehr als 500 Gemeindemitglieder und Konzertgäste drängten sich am Samstagabend im Mittel- und Seitenschiff der Zisterzienserkirche, um an den traditionellen Weihnachtsliedern aus ganz unterschiedlichen Ländern teilzuhaben, die mehr als 40 Choristen der Kurrende vortrugen.

Orgelmusik bestimmte Anfang und Ende des feierlichen Adventssingens, das eine besinnliche Alternative zum Weihnachtsmarkt im Klosterhof bot. Die musikalische Leitung hatte Bezirkskantor Thorsten Hülsemann inne, der nach dem Einzug der Choristen von der Kirchenorgel an ein E-Piano im Kirchenschiff wechselte.

Die Mitglieder des jungen Chors wurden anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Kinder- und Jugendchöre Maulbronn durch viele ehemalige Sängerinnen und Sänger der Kurrende verstärkt.

Mit Georg Friedrich Händels „Joy To The World“ begannen die Choristen; zwei französische Weihnachtslieder folgten unmittelbar: Das von Oboe und Cajon lebhaft begleitete „Toc, toc, Noël frappe à la porte“ von Bernhard Lienhard und der, ebenfalls auf Französisch vorgetragene Kanon „Il est né le devin enfant“ (zu Deutsch: „Es ist geboren, das göttliche Kind“).

Durchaus ungewöhnlich für ein Kirchenkonzert: Das Publikum spendete schon jetzt ersten Beifall.

Gäste beteiligen sich

Pfarrerin Christine von Wagner führte durch die Liturgie des Abends. Am Psalm „Benedictus“ (Lukas 1, 68-79), dem „Lobgesang des Zaccharias“, beteiligte sie die Gemeinde ganz direkt: Die Gäste auf der Kanzelseite wechselten sich beim Gesang auf von Wagners Anregung mit denen auf der Seite mit dem Taufstein immer wieder ab. Als auch hier wieder Beifall aufbrandete, bat sie das Publikum des Adventsliedsingens, damit bis zum Ende des Weihnachtskonzerts zu warten; auch das klappte – und der Schlussapplaus fiel dann umso reichlicher aus.

Gebet, mehrere Lesungen, Fürbitte, Vaterunser und Segen wechselten sich mit Adventsliedern wie beispielsweise Joseph Haydns „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“, Händels „Tochter Zion“ oder dem Kanon „Meine Seele erhebt den Herrn“ ab. Ein Intro von Ulrike Gaiser (Oboe) wertete den Klassiker „Leise rieselt der Schnee“ ungemein auf und das Zusammenspiel von Hülsemann am E-Piano mit dem jungen Perkussionisten Isaak von Wagner am Cajon verlieh „Jingle Bells“ mitreißende Frische und Heiterkeit – bis zum lauten finalen „Hey“.