
Zerstörte Pumpe legte Friolzheim um Pfingsten zeitweise trocken: Das tut die Gemeinde nun
Friolzheim. Der Friolzheimer Gemeinderat hat sich grundsätzlich für die Mitgliedschaft im zukünftigen Zweckverband Wasserversorgung Heckengäu ausgesprochen. Die vier Gemeinden Mönsheim, Wurmberg, Friolzheim und Wimsheim wollen damit zukünftig die Wasserversorgung über interkommunale Zusammenarbeit sichern.
„Fast jeder, der um Pfingsten in Friolzheim war, weiß von unserer Havarie des Eichbrunnens“, erinnerte Bürgermeister Michael Seiß an den Ausfall der örtlichen Wasserversorgung. Bei Arbeiten am Eichbrunnen war nicht nur die Hauptwasserpumpe, sondern auch eine zweite Pumpe in die Tiefe des Brunnens gestürzt, wodurch die Wasserversorgung unterbrochen wurde. „Wie es dazu gekommen ist, können und dürfen wir Ihnen nicht sagen“, erklärte Seiß. Die Gemeinde hat einen Gutachter mit der entsprechenden Untersuchung und einen Rechtsbeistand beauftragt.
Durch den Ausfall seien der Gemeinde inzwischen Kosten in Höhe von rund 230.000 Euro entstanden. „Ein großer Teil davon speist sich aus der Bodenseewasserversorgung, die uns nach wie vor beliefert.“ Zur Überbrückung konnte kurzfristig eine Verbindung zur Bodenseewasserversorgung hergestellt werden, die allerdings nicht für eine dauerhafte Versorgung vorgesehen ist. Der Bürgermeister berichtete weiter, dass eine Sanierungsfirma seit Wochen am Brunnen arbeitet und seither Gestänge, Kabel und eine Pumpe bergen konnte. Dabei wurde der Brunnen auch gleich von Schlamm gereinigt.
Die zweite Pumpe wurde bislang nicht gefunden und liegt wohl noch in einer Tiefe von 120 Metern bis 140 Metern. Sie soll im Brunnen verbleiben, falls sie bei der nächsten Befahrung nicht gefunden wird. Die Wasserqualität werde dadurch nicht beeinträchtigt.
Pumpe erleidet Totalschaden
Seiß teilte außerdem mit, dass die gefundene Pumpe einen Totalschaden erlitten hat und auch das Rohrgestänge teilweise nicht mehr verwendbar sei. Deshalb sollen zwei neue Pumpen und das entsprechende Gestänge beschafft werden. Demnächst sollen zwei mikrobiologische Untersuchungen erfolgen, ehe das Wasser wieder zur örtlichen Versorgung eingesetzt werden kann.
Der Vorfall hat der Gemeinde vor Augen geführt, wie wichtig es ist, bei der Wasserversorgung breit aufgestellt zu sein. Auch angesichts des prognostizierten stetig steigenden Wasserbedarfs und der klimatischen Einflüsse empfahl die Verwaltung die Kooperation mit den anderen Gemeinden im geplanten Zweckverband, an dem auch die Stadtwerke Pforzheim ihr Interesse zur Beteiligung signalisiert hat.
Der bisherige Wasserzweckverband der Gemeinden Friolzheim-Wimsheim würde bei der Gründung des neuen Zweckverbands aufgelöst. Der Wimsheimer Gemeinderat hat einen entsprechenden Beschluss bereits gefasst.