
- Martin Mildenberger
Pforzheim. Das wird ein interessantes Spiel im Stadion Holzhof: Der 1. CfR Pforzheim erwartet am Samstag (14.00 Uhr) zum mittelbadischen Oberliga-Derby den alten Rivalen SV Spielberg.
Der hat in dieser Woche Trainer Tobias Winter abgelöst (die PZ berichtete) und erhofft sich durch Andreas Augenstein, den neuen Mann auf der Kommandobrücke, einen Ausweg aus der sportlichen Misere (siehe auch „Drei Fragen“). Vor fast genau einem Jahr hat Spielberg übrigens auch vor dem Auftritt in Pforzheim den Trainer entlassen: Peter Hogen musste gehen. Mit Interimscoach Ole Schröder verloren die Karlsbader 0:3.
Weiter nach oben klettern
„Der Trainerwechsel gibt Spielberg sicher einen Schub. Ich bin gespannt, mit welcher neuen Idee oder neuen Spielweise Spielberg antritt“, sagt CfR-Trainer Gökhan Gökce. Markus Geiser, der Vorstandsvorsitzende des CfR, glaubt: „Das wird sie gefährlicher machen. Aber wir sind stark genug.“ In der Tat hat der CfR zuletzt genügend Selbstvertrauen getankt, um mit einem Sieg gegen die Karlsbader in der Tabelle wieder ein Stückchen nach oben zu klettern. „Ja, klar, das ist unser Ziel. Wir sind im Aufwind und wollen das mit einem Sieg gegen Spielberg bestätigen“, sagt Gökce.
Wie beim überraschenden 2:1-Sieg beim Spitzenteam in Villingen plant Gökce wieder mit Akiyoshi Saito im linken offensiven Mittelfeld. Das hängt aber auch davon ab, ob Kreshnik Lushtaku wieder einsatzfähig ist (Fußverletzung) und ob Denis Gudzevic spielen kann. Der hatte in dieser Woche wieder Schmerzen am verletzten Zeh. Angeschlagen ist auch Stanley Ratifo, weshalb er nicht zur Nationalmannschaft von Mosambik geflogen ist.
Verletzungssorgen plagen auch den SV Spielberg seit Beginn der Saison. Zum Beispiel fehlen die beiden ehemaligen Pforzheimer Matthias Fixel und Nico Charrier. Das ist ein Grund, warum die Mannschaft mit bisher nur einem Sieg an vorletzter Stelle der Tabelle steht. „Wir hatte mit 13 Abgängen vor der Saison auch einen riesigen Umbruch und sind schnell in ein negatives Fahrwasser gekommen“, erklärt Spielbergs Sportvorstand Bernd Stadler. „Außerdem haben wir sehr viele Spiele knapp und unglücklich verloren. Es sind oft Kleinigkeiten. Wir könnten zehn, zwölf Punkte mehr haben“, glaubt Stadler. Unglücklich lief auch die geplante Kooperation mit dem Karlsruher SC. Nachdem der Drittligist seine zweite Mannschaft aus der Oberliga abgemeldet hatte, sollten Talente aus dem Wildpark, die nicht gleich den Sprung in die Profimannschaft schaffen, nach Spielberg wechseln. Kein einziger Spieler kam. „Mit zwei oder drei guten Spielern hatten wir schon gerechnet. Aber leider ist das im Sande verlaufen“, so Stadler. Mit der Verpflichtung von Andreas Augenstein, der in der vergangenen Saison mit Germania Friedrichstal in die Oberliga aufstieg, hofft man auf eine Wende in Karlsbad. „Schon in Pforzheim kann sich jeder Spieler unter dem neuen Trainer neu beweisen. Ich hoffe auf ein engagiertes Auftreten unserer Mannschaft. Wir wissen aber auch, dass sich der 1. CfR Pforzheim aktuell total im Aufwind befindet“, sieht Stadler sein Team in der Außenseiterrolle.