Drei Tore steuerte Florian Taafel (beim Wurf) zum Sieg bei, der der TGS Hoffnung im Abstiegskampf bringt. Auch wenn die Anzahl seiner Treffer nicht überragend war, hatte der Rückkehrer großen Anteil am Erfolg der Heimmannschaft. Foto: Becker
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27:26-Erfolg: Nach über drei Monaten feiern TGS-Handballer wieder einen Sieg
  • Bruno Knöller

Pforzheim. Gleich drei gute Nachrichten gibt es nach der Handball-Partie der TGS Pforzheim gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen.

Erste frohe Botschaft: Die TGS feiert nach fünf Niederlagen und einem Remis und über drei Monaten Schmalkost mit 27:26 (14:12), endlich wieder einen Sieg – einen bitter nötigen Sieg.

Zweite erfreuliche Meldung: Nach monatelanger Verletzungspause wirkte Florian Taafel wieder mit, zog klug die Fäden und trug ebenso wie der ebenfalls zurückgekehrte siebenfache Feldtorschütze Lucas Gerdon maßgeblich zum Triumph des Drittligisten in der heimischen Bertha-Benz-Sporthalle bei.

Dritte positive Feststellung: Der stämmige Stefan Job, der bei der TSG Haßloch seine Karriere vor einem halben Jahr eigentlich beendet hatte, den die TSG aber reaktivierte, erwies sich beim zweiten Einsatz und zugleich im ersten Heimspiel als kaum überwindbarer Turm in der Abwehr.

Doch bekanntlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Nach einem Viertel der Spielzeit sah es beim 11:6-Zwischenstand nach zwei sicheren Punkten für die abstiegsgefährdete TGS aus, doch zunehmende Nervosität sowie Unsicherheit im Abspiel und Abschluss sorgten dafür, dass der Drittligist aus der Kurpfalz nach 41 Minuten mit 20:17 vorne lag. Und auch fünf Minuten vor dem Abpfiff führten die Gäste aus der Heidelberger Ecke noch. Da hieß es aus ihrer Sicht 25:24. Mit aufopferungsvollem Kampfgeist, aber auch etwas Glück zauberten Taafel & Co noch einen Erfolg herbei, schafften mit dem 27:26 den knappsten der bisher drei Saisonsiege: Hätte sich der überragende Torwart Jonathan Binder nicht drei Sekunden vor Schluss erfolgreich nach einem Flachschuss gehechtet, wäre zumindest einer der beiden Punkte futsch gewesen.

„Wir haben viel umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen hatten“, befand TGS-Trainer Tobias Müller, haderte aber dennoch: „Eine höhere Führung haben wir in der ersten Halbzeit vergeben.“ Das sah auch Kapitän Florian Taafel so: „Wir hätten uns in dieser Phase absetzen können.“ Was seine Verletzung angeht, sagte er: „Ich merke noch nach meinem Bruch des Peroneus (Anmerkung: sein rechter Wadenbeinmuskel) die Belastung, weil ich viel in der Reha gemacht habe.“ Sein Coach lobte ihn gebührend: „Dass Flo wieder da ist, das ist für uns ganz wichtig.“ Auch Gerdons Comeback imponierte Müller: „Lucas ist sehr durchschlagskräftig.“

Noch ein Spieler verdiente es, vom TGS-Coach hervorgehoben zu werden: „Nicolas Herrmann war eiskalt. Sieben von sieben Siebenmetern zu verwandeln, muss man erst schaffen.“ Vielleicht war Oftersheim neuer Trainer Alex Buschsieper angesichts von nur zwei Strafstößen für sein Team angefressen: „Mit den Entscheidungen gegen uns bin ich nicht so glücklich.“

Wie dem auch sei. Die TGS geht mit breiter Brust in das zweite von drei Heimspielen innerhalb einer Woche. Für das Duell am kommenden Mittwoch kündigte Müller an: „Es gibt nichts Schönere als den Tabellenführer Rhein-Neckar-Löwen II zu ärgern.“