
Pforzheim/Kitzbühel. Nur wer vergessen ist, ist wirklich tot. Bei Franz Beckenbauer wird das sicher nicht passieren. Schon vorige Woche hat Wolfgang Muhr, langjähriger Vorsitzender des SV Büchenbronn, die PZ darauf hingewiesen, dass der im Januar 2024 verstorbene Weltmeister von 1974 und Weltmeister-Trainer von 1990 diesen Donnerstag 80 Jahre alt werden würde: „Wir wollen ja unseren Kaiser nicht vergessen!“
Muhr erinnert sich gerne daran, wie er dem „großen Sportsmann und Menschen Franz Beckenbauer“ einmal begegnet ist: „Auf der Heimreise vom Urlaub am Wörthersee im August 1994 mit meiner Familie fuhren wir durch Kitzbühel. Da fiel mir ein, dass mein Fußball-Idol Franz Beckenbauer hier wohnt, und ich wollte an für sich nur mal sein Haus sehen. Ich fragte eine ältere Dame, wo der Franz denn wohnt. Sie meinte: ‚Da oben in der Nähe vom Schwarzsee.‘“ Ein wenig enttäuscht fuhr Muhr den Berg nach einiger Zeit schon wieder hinunter, als er sein Idol doch noch zu Gesicht bekam.
„Auf einmal fuhr vor uns ein schwarzer Opel in eine Einfahrt rein und siehe da, Franz Beckenbauer stand vor mir. Er kam von Sylt von einem Benefiz-Fußballspiel und wir haben über den FC Bayern, seine Karriere und über das Spiel in Pforzheim gesprochen“,
erinnert sich Wolfgang Muhr.
Auf dem Weg zum Bundesliga-Aufstieg hatten die Bayern 1964 kurz vor Weihnachten auch dank zweier Beckenbauer-Tore im Brötzinger Tal mit 4:1 gewonnen.


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Das Abschiedsfoto, das den „Kaiser“ in seiner Einfahrt mit Muhrs Sohn zeigt, ging per Post nach Österreich – und kam rechtzeitig zu Michaels zehntem Geburtstag im folgenden Februar mit Widmung zurück. Fast wie ein Bravo-Starschnitt hängt es im Maß 50 x 70 Zentimeter noch immer im früheren Kinderzimmer.
Bei Muhr auf dem Dach weht die Bayern-Fahne. Und auch wenn er sagt, ein gar so verrückter Fan wie früher sei er nicht mehr, hält der inzwischen 75-Jährige im Hinblick auf sein denkwürdiges Kitzbühel-Erlebnis fest: „Ich träum’ von dem Tag immer noch.“

