
Den Einzug ins Pokalfinale will der 1. CfR Pforzheim am Dienstagabend bejubeln. Es wäre der größte Erfolg in der jüngeren Vereinsgeschichte. Foto: Ripberger

- Udo Koller
Pforzheim. Der Preis ist heiß: Wenn sich am Dienstag um 18.30 Uhr im Holzhofstadion Oberligist 1. CfR Pforzheim und Verbandsligist FC Espanol Karlsruhe im Halbfinale des badischen Fußball-Pokals gegenüberstehen, könnte es schon um den lukrativen Einzug in den DFB-Pokal gehen.
Den hätte nämlich der Sieger der Begegnung am Dienstag dann sicher, wenn der Karlsruher SC das zweite Halbfinale am 18. April gegen den SV Waldhof Mannheim gewinnt und zudem die 3. Liga auf einem der vier ersten Tabellenplätze beendet. Dann wäre der KSC direkt für den DFB-Pokal qualifiziert und für den Endspielteilnehmer im badischen Pokal wäre ein zusätzlicher Platz frei.
Um die Bedeutung der heutigen Partie wissen sie beim CfR alle. „Ein Pokaleinzug wäre der größte Erfolg in der jungen Vereinsgeschichte“, sagte Torsten Heinemann, der im Vorstand des Pforzheimer Oberligisten für die sportlichen Belange zuständig ist und auf eine große Kulisse für die wichtige Partie hofft. Heinemann selbst ist extrem angespannt. Dass die Pforzheimer als klassenhöhere Mannschaft Favorit sind und zudem den Heimvorteil haben, beruhigt ihn nicht. „Im Pokal kann alles passieren. Natürlich ist unsere Mannschaft hochmotiviert. Aber Espanol weiß auch, was auf dem Spiel steht.“
Der Einzug in den DFB-Pokal wäre nicht nur für Heinemann eine tolle Geschichte. „Das ist kein Spiel wie jedes andere“, sagt der Sportliche Leiter. Auch die Mannschaft wisse, worum es gehe. Dennoch werde „der eine oder andere aus dem Vorstand vor dem Spiel das Wort an die Mannschaft richten“.
Die Hauptansprache ist aber natürlich dem Trainer vorbehalten. Gökhan Gökce hofft, dass er heute personell weitgehend aus dem Vollen schöpfen kann und dass der zuletzt kränkelnde Joao Tardelli wieder an Bord ist. Der Mittelfeldspieler wurde zuletzt bei der 1:3-Niederlage in Reutlingen ebenso geschont wie der leicht angeschlagene Torhüter Manuel Salz. „Tardelli wird spielen können. Ich denke, das ist kein Problem“, sagte Gökce am Ostermontag.
Gudzevic fehlt
Ärgerliches Mitbringsel aus Reutlingen war die Gelb-Rote Karte für Abwehrspieler Denis Gudzevic, der damit für das nächste Pflichtspiel – und das ist nunmal die heutige Pokalpartie – gesperrt ist.
Dafür könnte Kushtrim Lushtaku eine Option für die Startelf werden. Der Spielmacher war zuletzt schon einige Male im Kurzeinsatz. „Mal abwarten“, will Gökce nicht zu viel verraten. Nach dem Abschlusstraining erst will er entscheiden, ob – und wenn ja welche – Umstellungen es gibt. Verzichten muss Gökce auf Kreshnik Nebihu, der aus privaten Gründen in seine Heimat Kosovo reisen musste.
CfR-Trainer Gökhan Gökce weiß um die Favoritenrolle für sein Team. „Wir haben dadurch sicherlich mehr Druck. Aber in einem Halbfinale kann jeder jeden schlagen. Und Druck hat auch Espanol, für die geht es auch um viel“, sagt Gökce. Und seine Mannschaft habe in der Vergangenheit gezeigt, dass sie mit Druck durchaus umgehen könne.
Im eigenen Team sei das Pokalspiel in den vergangenen Wochen noch gar nicht so sehr das große Thema gewesen, glaubt der CfR-Trainer. Aber das sollte sich in den vergangenen Tagen geändert haben. Schließlich wissen auch die Spieler nur zu gut, was heute auf dem Spiel steht. Gökce selber ist nicht besonders nervös. „Ich bin optimistisch und zuversichtlich. Und so müssen die Spieler auch reingehen in das Spiel.“