
Pforzheim. Die Bundesliga bleibt für die Pforzheim Wilddogs eine Erfolgsstory. Im dritten Spiel feierte das American Football-Team aus der Goldstadt den dritten Sieg. Dabei waren die Straubing Spiders chancenloser, als es der 44:19 (7:0/20:0/10:6/7:13)-Endstand vermuten lässt. Eigentlich war die Partie schon beim 27:0 zur Pause entschieden.
Ein bisschen wirken sie bei den Wilddogs noch verwundert, wie scheinbar einfach die Reise durch die German Football-League 1 für sie ist. Aktuell ist es die Pforzheimer Leichtigkeit des Seins. „Wir sind schon alle überrascht, wie gut es läuft. Aber wir trainieren gut und die Mannschaft ist ja weitgehend zusammengeblieben. Das macht es uns einfacher“, zog Linebacker Tobias Schmid nach dem Erfolg gegen die Spiders eine erste Bilanz.
Super Start
Einmal mehr starteten die Wildhunde erfolgreich ins Spiel. Straubing wurde beim ersten Ballbesitz vor der Endzone gestoppt und vergab den anschließenden Fieldgoal-Versuch. Neben den Pforzheimer Stärken auf beiden Seiten des Balles sollten es die Fehler der Gäste sein, die die Partie im ersten Abschnitt bestimmten. Immer wieder bremsten sich die Spinnenmänner durch Strafen selbst aus, mehrmals versuchten sie erfolglos, sich im vierten Versuch zu behaupten.
Ganz anders die Pforzheimer, die den ersten Ballbesitz wie schon im ersten Heimspiel in einen Touchdown verwandelten. Einmal mehr fing dabei Luca Hirschberger den Ball, dieses Mal nach einem 15-Meter-Pass von Drequan Harris. Als die Wilddogs-Defense auch den nächsten Straubinger Vormarsch frühzeitig gestoppt hatte, nutzte das Heimteam auch seinen zweiten Anlauf zu einem Touchdown. Wieder war es ein Harris-Pass, dieses Mal fing Runningback Theo Michel den Ball und es stand 13:0.
Straubing überzeugte an diesem Tag vor allem bei den Kickoff-Returns, aber die Gäste konnten aus ihren guten Ausgangspositionen nichts Zählbares machen. Ganz anders die Pforzheimer, die im vierten Ballbesitz den dritten Touchdown nachlegten. Dieses Mal landete der Pass von Harris in den Händen von Andi Lehmann.
Und dann passierte noch etwas kurz vor der Pause, das womöglich die Vorentscheidung bedeutete. Wieder einmal marschierte Straubing Richtung Pforzheimer Endzone, wieder geriet das Vorhaben ins Stocken. Als noch eine Sekunde auf der Spieluhr war, wusste jeder im Stadion, was kommen würde. Ein langer Verzweiflungspass Richtung Endzone. Der Pass kam auch. Und er wurde auch zum Touchdown. Aber anders als gedacht. Denn Pforzheims Alejandro Andrade fischte den Ball aus der Luft. Und dann lief er rund 80 Meter, vorbei an Freund und Feind, in die gegnerische Endzone. So stand es zur Pause 27:0 statt 20:7. Der Drops war gelutscht.
Immer eine Antwort parat
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser ins Spiel. Mehr als Ergebniskosmetik gelang ihnen aber nicht. Immer, wenn Straubing punktete, hatten die Pforzheimer eine Antwort parat. Weitere Touchdowns von Lehmann und Hirschberger, der als Kicker auch noch ein Fieldgoal und Zusatzpunkte beisteuerte, sorgten für entspannte Mienen an der Seitenlinie und den Tribünen. „Heute habe ich bis auf die Kickoffs nichts zu bemängeln“, strahlte am Ende Cheftrainer Michael Lang mit der Frühlingssonne um die Wette. Pforzheim feierte einen weiteren Sieg, verteidigte die Tabellenführung souverän. Wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht?