So viele Fußballer wie noch nie nahmen beim 7. SWP-Fußball-Cup für Menschen mit Behinderung im Stadion des 1. CfR Pforzheim teil.
Stefan Fränkle
Sport
Ein ganz besonderes Fußballfest: SWP-Cup für Menschen mit Behinderung beim CfR

Pforzheim. Über 350 Sportlerinnen und Sportler waren der Einladung von Turnierleiter Steffen Bähr gefolgt und nahmen beim 7. SWP-Fußball-Cup für Menschen mit Behinderung des 1. CfR Pforzheim teil. Das ist absoluter Rekord und ein Beweis dafür, dass dieses Fußball-Turnier, das in der Kramski-Arena ausgetragen wird, zum größten Inklusions-Turnier Deutschlands gehört.

Mit dabei waren diesmal unter anderem aus Hessen das Team von Rot-Weiß Frankfurt Löwen und die Schlocker-Kicker aus Hattersheim. Aus Bayern reisten die Kicker des St. Josef Stift und aus Rheinland-Pfalz die Maudacher Werkstatt Ludwigshafen an. 26 Teams aus Baden-Württemberg vervollständigten das Teilnehmerfeld. Diese kamen aus Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Heilbronn, Tuttlingen, Zimmern, Dornstetten, Weinheim, Ubstadt-Weiher, Emmendingen, Ludwigsburg, Gaggenau, Leonberg und natürlich aus Pforzheim.

Packende Zweikämpfe und spannende Spiele lieferten sich die 30 Teams. Rechts CfR-Spieler Timo Hofer. Die Mannschaften waren in verschiedene Handicap-Kategorien eingeteilt.

Abteilung wächst und wächst

Vor zehn Jahren gründete der 1. CfR Pforzheim die Inklusionsabteilung, die von Jahr zu Jahr immer größer wird. Das beliebte Fußballturnier wurde – aufgrund der Unterbrechungen während der Coronazeit – nun zum siebten Mal ausgetragen. Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) sorgten zum zweiten Mal als Namensgeber und Sponsor des Turniers für die finanzielle Grundausstattung und übergaben jedem Teilnehmer ein T-Shirt als Erinnerung an dieses Event.

In Kategorie A (je nach Handicap werden die Mannschaften eingeteilt) ging zum ersten Mal die Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten als Sieger vom Platz, welche sich gegen die fünf Gegner durchsetzen konnte. Das erste Team des CfR trat wegen langwieriger Verletzungen etwas personell gebeutelt an. So etwas habe er in seiner 25-jährigen Tätigkeit als Übungsleiter noch nicht erlebt, meinte Steffen Bähr. Der CfR ging deshalb nicht wie gewohnt mit fünf Teams an den Start, sondern nur mit drei.

In der Kategorie C, welche aufgrund der zahlreichen Anmeldungen (16 Teams) in zwei Gruppen ausgespielt wurde, setzten sich in den Gruppenphasen die Teams „Rising Phönix Karlsruhe“ sowie „Maudacher Werkstatt Ludwigshafen“ jeweils ohne Gegentor durch. Das Finale gewannen dann die Karlsruher mit einem knappen 1:0-Sieg. Beide Teams der Gruppenphase steigen damit für das kommende Jahr in die nächsthöhere Kategorie A auf.

In Kategorie D siegte zum ersten Mal die zweite Mannschaft der OH-Kicker aus Heilbronn und setzten sich damit gegen sieben Kontrahenten durch. Sie qualifizieren sich damit für die Kategorie C im kommenden Jahr.

Mit den vorderen Plätzen hatte der CfR in diesem Jahr nichts zu tun. Auf Grund von Wegzügen aus Pforzheim, Zu- und Abgängen sowie bereits erwähnter Verletzungen befindet sich das Team gerade in einem gewaltigen Umbruch und kann aktuell nicht mehr an die gewohnten Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. „Solche Phasen gehören zum Sport dazu“, meint Steffen Bähr, schaut aber positiv in die Zukunft, da die Kameradschaft unter den immer noch aktuell rund 50 aktiven Kickern besser denn je sei. Erwähnenswert ist dabei, dass der langjährige CfR-Torwart Tobias Bachmann (seit 2006 dabei), der nun in Hannover wohnt, extra für das Turnier nach Pforzheim anreiste, um seine Jungs zu unterstützen.

Die Tore für die drei CfR-Teams schossen: Andreas Ens und Paulo Sorbal (je drei Treffer), sowie Timo Hofer, Andreas Stollsteimer, Florian Muser und Lukas Grünewald (je ein Treffer).

Lob an viele Helfer

Turnierchef Steffen Bähr bedankte sich nach dem tollen Fußballfest bei den rund 60 Helfern, die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem machten. Bei der Siegerehrung versprach der CfR-Vorstandsvorsitzende Markus Geiser dann auch, dass das Turnier im kommenden Jahr seine achte Auflage erhält. Der Jubel kannte keine Grenzen. Und schon jetzt darf man sich wieder auf spannende Spiele freuen. Das CfR-Team will dann wieder vorne angreifen. Schließlich sind laut Bähr die Neuzugänge vielversprechend. „Das sind alles tolle Kerle, absolute Teamplayer und es gibt auch einige Rohdiamanten, die mit jedem Training noch geschliffen werden können“, so der Inklusions-Abteilungsleiter.