


Ewald Mader aus Pforzheim schreibt ein Buch über mentales Training für Golf
Pforzheim. Wahnsinn, was der Mann für eine positive Ausstrahlung hat! Als Ewald Mader dieser Tage bei der „Pforzheimer Zeitung“ vorbeischaut, erfüllt der 60-Jährige den Raum mit einer ungeheuren Energie. Es muss wohl an seinem Job liegen. Ewald Mader ist Business- und Persönlichkeitscoach, ein inspirierender Redner aber vor allem Golf-Mentaltrainer. „Denken Sie noch oder golfen Sie schon?“, heißt sein kürzlich erschienenes und absolut lesenswertes Golflehrbuch. Profis, Hobbygolfer aber auch Anfänger finden darin Tipps, wie sie durch mentales Training ihr Golfspiel verbessern können. Die PZ hat aus dem Gespräch mit Ewald Mader die wichtigsten Infos zusammengetragen.
Wer ist Ewald Mader?
Der heute 60-Jährige wuchs als Sohn von Gastronomen in Pforzheim auf, machte auf dem Fritz-Erler-Gymnasium das Abitur und studierte BWL. Vor fast 30 Jahren gründete der Diplom-Kaufmann die Softwareschmiede LogControl, die er trotz beruflicher Rückschläge und zwei großer Wirtschaftskrisen zum Erfolg führte. „Ich war zweimal fast bankrott, habe aber durch mentales Training die Kurve gekriegt“, erzählt Mader. Nach dem Ausscheiden aus der aktiven Unternehmungsführung schlug er einen neuen Weg ein. Ausgebildet unter anderem von einem der besten NLP-Trainern (Neurolinguistische Programmierung), dem Amerikaner Marc M. Galal, kümmert sich der Gastdozent der Hochschule Pforzheim nun darum, Menschen „größer“ zu machen: Privatpersonen, Führungskräfte, Unternehmer, Sportler sollen ihre Ziele erreichen. Regelmäßig hält Mader Firmenvorträge zum Thema: „Erfolg – Was kann man im Business aus dem Sport lernen“. Ein Schlüsselbeinbruch brachte den ehemaligen Fußballer des 1. FC Birkenfeld zum Golfen. Seit sieben Jahren schwingt der Vater von zwei Söhnen den Schläger. Er ist Mitglied beim Golfclub Pforzheim. Mit seiner Partnerin, der Diplompsychologin Aisun Herter, lebt er vorwiegend in Berlin.
Was hat Ewald Mader motiviert, das Golflehrbuch zu schreiben?
„Ich bin beim Golfen an meinem Ehrgeiz gescheitert“, sagt der Mentaltrainer. Irgendwann ging es nicht mehr weiter. Durch seinen großen Erfahrungsschatz als Geschäftsmann, sowie dem großen Input von mentalem Training aus den USA brachte er sein Wissen zu Papier.
Wie wichtig ist mentales Training im Sport?
Ewald Mader stellt die Gegenfrage: „Wer macht heute kein mentales Training mehr?“ In allen Sportarten sei mentales Training mittlerweile fest verankert. „Sogar im Bowling“, weiß Mader. Beim Golfen werde mentales Training schon in der Talentförderung eingesetzt. „Je früher man damit anfängt, umso besser.“ Rückschläge könnten dadurch leichter weggesteckt werden.
Mit welchen „Problemen“ haben Golfspieler zu kämpfen. Und wie können sie diese durch mentales Training in den Griff bekommen?
„Viele Hobbygolfer haben mit ihrem inneren Kritiker zu kämpfen“, weiß Mader. Ihre Erwartungshaltung sei oft größer als das Leistungsvermögen. Das wiederum bewirke Stress. Maders Beispiel: Ein Spieler hat Probleme bei den Ein-Meter-Putts. Immer wieder verzweifelt er an solchen Situationen. Was hilft? Eine Visualisierung (bildliche Vorstellung), verbunden mit folgenden Leitsätzen: „Ich stelle mir vor, der Ball ist schon drin. Und ich höre, wie es ’Plopp’ macht.“ Wichtig sei, so Mader, in schwierigen Situationen immer entspannt zu bleiben, den Verstand abzuschalten und Bedenken in positives Denken umzuwandeln (Reframing). „Das Mind-Set ist entscheidend“, sagt Mader und meint damit die Denkweise, die innere Haltung. In seinem Buch verrät er wirkungsvolle Tricks, mit denen man seine Psyche erfolgreich verändern kann, so dass der Verstand im Moment des Schlags oder auch Putts ausgeschaltet ist. Am besten kommt man dann noch in einen „Flow“. Soll heißen, man ist völlig in sein Spiel vertieft, alles ist sozusagen „im Fluss“.
Ewald Mader wendet zur Leistungssteigerung auch die Golfhypnose an. Was hat es damit auf sich?
Golfstar Tiger Woods hat sich schon in jungen Jahren hypnotisieren lassen. Russische Sportler holten angeblich in den 60er Jahren dadurch viele Medaillen. Läufer unterziehen sich vor Marathons der Schnellhypnose und auch Ewald Mader bringt seine Golfer in diesen künstlich erzeugten leichten Schlaf mit einem veränderten Bewusstseinszustand. Was bringt’s? „Hypnose wird zur Leistungssteigerung eingesetzt. Fühlt sich etwa jemand bei einem bestimmten Schlag unsicher, kann man hier mit dem Unterbewusstsein arbeiten“, so Mader, der für die Sportler individuelle Hypnosetexte anfertigt. Auf dem Platz können die mentalen Anker dann punktgenau abgerufen werden. Die Hypnose kommt auch bei Kindern gut an. Von Maders imaginär in den Nacken eingebauten Golfmaschinen, die für jede Situation auf dem Platz Lösungen parat haben, profitieren heute noch viele Talente, um ihre Ziele zu erreichen.
Welche Ziele verfolgt Ewald Mader?
„Ich habe ein Handicap von 22. In fünf Jahren will ich bei 0 sein. Das ist kein kleines Ziel“, grinst er, „aber große Ziele fangen klein an. Man muss nur den ersten Schritt machen und es wollen.“ Ende des Jahres will Mader auch sein zweites Golfbuch herausbringen. Thema: die verschiedenen Mental-Methoden. Ein drittes Buch ist schon in Planung. Zudem würde Mader gerne mal Profi Martin Kaymer sowie Golf-Legende Bernhard Langer treffen und mit ihnen über mentales Training plaudern. Die Drei hätten sich bestimmt viel zu erzählen.
Weitere Infos unter www.ewaldmader.com und www.golfcoachmental.de.
DAS BUCH: „Denken Sie noch oder golfen Sie schon?“ von Ewald Mader, Verlag Menschen GROSS machen. ISBN 978-3-9820567-0-8, auch als Hörbuch erhältlich.