Coole Jungs: Giuseppe-Adriano (links) und Francesco (rechts) mit ihrem berühmten Bruder Vincenzo Grifo. privat
Sport
Grifo und Grifo: Mächtig stolz auf den Bruder
  • Dominique Jahn

Früher kickten sie gemeinsam in der Nordstadt im Hinterhof, jetzt spielt Vincenzo Grifo beim SC Freiburg, sein älterer Bruder Francesco beim FV Öschelbronn. Die Karrieren der beiden italienischen Vollblutfußballer könnten unterschiedlicher nicht sein.

Frage: Wie ist es denn so, einen berühmten Bruder zu haben? Bisschen neidisch? „Ach was, überhaupt nicht“, sagt Francesco Grifo. „Ich freue mich für meinen Bruder und bin mächtig stolz auf ihn. Wenn er spielt, spielt auch ein Teil von mir. Schließlich hat er meine Schusstechnik.“ Francesco lacht. Der 31-jährige Stürmer ist sechs Jahre älter als „Vince“ und stürmt für den Kreisligisten Öschelbronn, wo auch der jüngste der drei Brüder, Giuseppe-Adriano Grifo (22), im Mittelfeld kickt.

Die steile Karriere ihres „mittleren“ Bruders verfolgen sie entweder live im Stadion oder daheim vor dem Fernseher. Als Vincenzo vergangenes Jahr sein Debüt in der italienischen A-Nationalmannschaft gab, war sogar die ganze Familie und Verwandtschaft mit im Stadion. „Wir fiebern alle mit ihm mit und finden es spannend, ins Profigeschäft reinschnuppern zu können“, erzählt Francesco, der in der Hinrunde jedes Spiel in Hoffenheim gesehen hat. Nachdem „Vince“ im Winter allerdings nach Freiburg ausgeliehen wurde, ist der Weg dorthin doch ein wenig zu weit. „Er ist deshalb auch nicht mehr so oft in Pforzheim. Zu Hoffenheimer Zeiten war er fast jede Woche hier“, verrät Francesco.

Alle zwei Tage telefonieren die beiden miteinander und fachsimpeln über die große weite Fußballwelt. Da sind dann auch Gerüchte, dass Lazio Rom Interesse am Mittelfeldstar aus dem Breisgau haben soll, Thema. Was meint Francesco, wie geht es nach der Saison für seinen Bruder weiter? Zurück nach Hoffenheim oder doch woanders hin? „In Hoffenheim hat er Vertrag, dort planen sie mit ihm“, weiß der 31-Jährige, der beim Plaudern mit der PZ dann doch ein wenig bedauert, nicht auch Profifußballer geworden zu sein: „Manchmal fragt man sich schon, warum man nicht so Gas gegeben hat.“

Doch auch Vincenzo ist ein großer Fan seiner beiden Brüder. Immer, wenn es die Zeit erlaubt, schaut er sich die Spiele von Francesco und Giuseppe-Adriano beim FV Öschelbronn an. Nächstes Jahr vielleicht sogar in der Landesliga!