
- Bruno Knöller
Keltern. „So ist halt Basketball,“ fasste Christian Hergenröther den Auftakt in die Play-offs um die Deutsche Damen-Meisterschaft zusammen. Nach einem harten Kampf mit vielen Höhen und einigen Tiefen setzten sich am Sonntagnachmittag die Rutronik Stars Keltern mit 77:66 (38:28) gegen den TK Hannover Luchse im ersten Spiel der Viertelfinale-Serie durch. Gespielt wird im Modus „best of three“. Wer zwei Partien gewinnt, zieht ins Halbfinale ein.
Der starke Beginn und ein noch grandioserer Schlussspurt bildeten die Grundlage für den Triumph vor den rund 70 Zuschauern in der heimischen Speiterlinghalle. Dazwischen gab es auch Leerlauf und die ein oder andere Unkonzentriertheit. Etwas Entscheidendes sagte der Coach des Sieger-Teams: „Dass wir bei den Dreier-Würfen eine Erfolgsquote von 46 Prozent hatten, ist bemerkenswert. 50 Prozent haben wir selten einmal erreicht.“ Im Klartext: Von den 15 Distanzwürfen fanden immerhin sieben den Weg in den Korb.
Als fleißige Punktesammlerinnen erwiesen sich aufseiten der Sterne Alexandria Kiss-Rusk und Najai Wynn-Pollard mit je 17 sowie die stets quirlige und kaum zu stoppende Shaylisha Chantez-Colley mit 15 Punkten. Doch auch die treffsichersten Akteurinnen des Gegners von der Leine waren nicht an die Leine zu nehmen: Samantha Roscoe und Alaksandra Tarosova mit je 18 sowie Aldona Morawec mit 16 Körben. Welche Qualität im Turnklub Hannover steckt, macht allein schon die Tatsache deutlich, dass es sich die Niedersachsen leisten konnten, die frühere deutsche Nationalspielerin Finja Schaake nur zwölf Minuten einzusetzen.
Seltsam der Verlauf der packenden 40 Minuten. Nach sieben Minuten und einer ordentlichen 19:10 Führung schien Keltern einen sicheren Sieg entgegen zu streben. Nach dem gewonnenen ersten Viertel (23:16) und dem zweiten Abschnitt (15:12), kam Hannover stärker auf und entschied diese zehn Minuten mit 21:17 für sich. Nach 33 Minuten führten die Luchse plötzlich gar mit 61:59, ehe die Sterne noch einmal aufdrehten. „Wir sind eben eine Wundertüte“, beschrieb Hergenröther seine Mannschaft.
„Das wird am Freitag in Hannover eine ganz andere Nummer“, ist er jedoch überzeugt. Sollte Keltern mit einer Niederlage im Gepäck zurückkehren, dürfen sich die heimischen Fans immerhin auf die entscheidende dritte Partie am kommenden Sonntag in Dietlingen freuen.
Rutronik Stars Keltern: Chantez-Colley 15, Deura 5, Mandic 2, Pokk 4, Skobel 9. Schüler 2, Rivers 2, Kiss-Rusk 17, Wynn-Pollard 17, Tavic 4.