Pforzheim. Das Pech klebt dem Handball-Drittligisten TG 88 Pforzheim weiter an Händen und Füßen. Im Heimspiel am Samstagabend in der Fritz-Erler-Sporthalle gegen den Tabellenführer ESV Regensburg verletzte sich Desiree Kolasinac, Schlüsselspielerin im Rückraum und beste Torschützin der Mannschaft, so schwer am Rücken, dass sie für längere Zeit ausfallen wird. So war die 20:34 (12:14)-Niederlage am Ende fast nur noch eine Randnotiz. „Es ist Wahnsinn, wieviel Pech wir in letzter Zeit hatten. So etwas habe ich noch nie erlebt“, schüttelte TG-88-Coach Henning Rupf frustriert den Kopf.
Seine Mannschaft begann nach dem jüngsten Sieg beim ASV Dachau selbstbewusst und führte nach neun Minuten durch ein Tor von Desiree Kolasinac mit 4:3. 10:11 stand es nach 22 Minuten, dann passierte es. Kolasinac wurde in der eigenen Abwehr von einer Gegenspielerin hart angegangen und blieb am Boden liegen. Nach einer ersten Diagnose hat die 28-Jährige drei Wirbel im Lendenwirbelbereich gebrochen, wie Hennig Rupf erklärt. Dieser Befund muss noch durch eine genauere Untersuchung bestätigte werden. Sicher ist auf jeden Fall, dass Kolasinac, in der abgelaufenen Saison 2018/19 mit 264 Treffern besten Torjägerin aller dritten Handballligen in Deutschland, für längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird.
Es kam aber noch dicker für die TG 88. In der 28. Minute brach die Oberschenkelzerrung von Rückraumspielerin Milica Vlahovic wieder auf. „Auch sie wird wohl zwei, drei Wochen fehlen“, vermutet Hennig Rupf. Gar nicht dabei war Neuzugang Nina Perkovic. Die Slowenin hatte sich vor dem Spieler der Drittliga-Mannschaft in der Partie der zweiten Mannschaft am Finger verletzt.
Personell derart gebeutelt, hatten die Pforzheimerinnen in der zweiten Halbzeit keine Chance. Der Gegner zog Tor um Tor davon. Wie geht es jetzt weiter? „Wir müssen unsere Spielweise den neuen Gegebenheiten anpassen. Und wir sehen uns weiter nach Verstärkung um. Doch das ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr, sehr schwer“, weiß Hennig Rupf, der überzeugt ist, dass seine Mannschaft – komplett – in der laufenden Saison eine gute Rolle in der 3. Bundesliga hätte spielen können.