KSC-Spieler Wanitzek: „Wir müssen mehr Chancen erarbeiten“

PZ-Interview mit Marvin Wanitzek, Mittelfeldspieler von Fußball-Drittligist Karlsruher SC, über technische Stärken und einen Mangel an Robustheit

Beim Karlsruher Sc hat sich der vom VfB Stuttgart II verpflichtete Marvin Wanitzek einen Stammplatz gesichert. Seine Lieblingsrolle als Spielmacher durfte der 24 Jahre alte gebürtige Bruchsaler bisher aber nur einmal kurz ausfüllen.

PZ: Herr Wanitzek, reden Sie nach dem schwachen Saisonstart noch vom Aufstieg?

Marvin Wanitzek: Wir sind uns unserer Situation bewusst. Jetzt heißt es: Erst einmal nicht auf die Tabelle schauen, von Spiel zu Spiel denken und Punkte holen. Ich sehe gute Chancen, dass wir Punkte einfahren. Dann schauen wir Ende November, Anfang Dezember wieder auf die Tabelle.

Am Samstag kommen die Sportfreunde Lotte in den Wildpark. Da müssen in jedem Fall drei Punkte her, oder?

Der Dreier ist unser Ziel. Wir haben zwei Spiele in Folge nicht verloren, zwar nur Remis gespielt – aber nicht verloren. Also: Darauf aufbauen, sich verbessern – die drei Punkte holen.

Kennen Sie den Gegner?

Nein, als Lotte in die dritte Liga aufstieg, bin ich in die Regionalliga abgestiegen.

Sie gelten als technisch beschlagen. Kritiker sagen aber, Ihnen würde noch die Power fehlen. Sehen Sie das auch so?

Ich habe mir schon viel an Robustheit erarbeitet. Früher war das eher ein Nachteil. In Hoffenheim hat es für mich in der Jugend nicht geklappt, weil ich den Verantwortlichen nicht robust genug gewesen bin. Ich gehe keinem Zweikampf aus dem Weg, versuche aber auch immer, Duelle technisch zu lösen und zu gewinnen.

Eines fehlt Ihnen noch: Ein Tor!

Auf jeden Fall. Eigentlich habe ich einen guten Abschluss. Aber wir haben insgesamt wenig Tore geschossen. Ich will unbedingt bald treffen, will meine Qualitäten vor dem Tor und meine Kreativität einbringen. Vor der Saison hatte ich mir das Ziel gesetzt zweistellig zu treffen. Es wird schwer – aber ist noch immer möglich. Ich werde alles geben.

Der KSC kassierte zu viele Gegentore. In Chemnitz stand am Ende erstmals die Null ...

Das ist gut fürs Selbstvertrauen. Der neue Trainer hatte uns sehr gut eingestellt. Jetzt müssen wir noch mehr Chancen erarbeiten und die dann in Tore ummünzen.

Sie galten als „Lieblingsspieler“ von Ex-Trainer Marc-Patrick Meister. War es für Sie besonders schlimm, dass er entlassen wurde?

Als die Anfrage vom KSC kam, war es mit ein Grund, mich dafür zu entscheiden, dass Marc-Patrick Meister Trainer war. Aber: Ich brauchte damals nicht groß nachzudenken – denn der KSC ist mein Verein. Es war schön, dass ich Meister von der badischen Auswahl, wo er mein Trainer war und auch von meinem Heimatverein Ubstadt kannte – aber es war grundsätzlich eine Entscheidung für den KSC, für meine Heimat.

Unter Meister agierten Sie als Sechser. Zuletzt unter Neu-Trainer Alois Schwartz in einem Dreiermittelfeld. Eigentlich wurden Sie als „Zehner“ angekündigt. Was sind Sie denn?

Es ist eine meiner Stärken, dass ich im Mittelfeld alle Positionen besetzen kann. Ich habe oft hinter den Spitzen gespielt, aber auch als defensiver Mittelfeldspieler. Auch wenn ich nicht der reine Zerstörer bin.

Was ist Ihre Lieblingsposition?

Ich spiele sehr gerne auf der „Zehn.“ Aber die Hauptsache ist für mich: Dabei sein!