Geisterspiel im Jahr 2012: Der KSC musste damals vor leeren Rängen gegen den VfL Osnabrück antreten. Foto: Uli Deck
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KSC gegen Darmstadt wird wohl zum Geisterspiel: Baden-Württemberg will Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern verbieten - Auch CfR-Spiel auf der Kippe
  • dpa/sw

Stuttgart. Nach Bayern und anderen Bundesländern will auch Baden-Württemberg Veranstaltungen mit über 1000 Menschen wegen des Coronavirus untersagen. Es werde eine bindende Verordnung auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Für die Kommunen werde diese «als verbindliche Leitlinie dienen».

Mit dem Verbot, das vor allem den Sport, Messen und die Kultur treffen dürfte, sollen Infektionsketten unterbrochen werden. Das Kabinett werde die Rechtsverordnung im Laufe der kommenden Tage beschließen, kündigte das Ministerium an.

Auch das Zweitligaduell zwischen dem Karlsruher SC und dem SV Darmstadt 98 am Samstag dürfte von dieser "verbindlichen Leitlinie" betroffen sein. Noch am Dienstag hatte der KSC nach Gesprächen mit der DFL erklärt, zeitnah eine offizielle Entscheidung des zuständigen Gesundheitsamtes der Stadt zu erwarten. "Stand jetzt haben wir kein Signal von den Behörden bekommen, das kommende Heimspiel gegen Darmstadt 98 ohne Zuschauer im Wildpark zu bestreiten“, sagte KSC-Geschäftsführer Michael Becker am Montag. Er stellte jedoch auch klar, dass im Falle eines Spiels ohne Zuschauer die geschädigten Fans ihre Tickets (Tages- und Dauerkarten) gegen einen gleichwertigen Gutschein erstattet bekommen würden.

Da der 1. CfR Pforzheim am Samstag bei den Stuttgarter Kickers antreten soll, kann die Entscheidung Luchas auch den Pforzheimer Oberligisten treffen: Denn auf der Waldau sind in aller Regel ebenfalls mehr als 1000 Zuschauer im Stadion.

Damit folgen die Länder und auch Baden-Württemberg Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der am Sonntag empfohlen hatte, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern vorerst abzusagen. Eine generelle Schließung von Schulen und Kitas war zunächst in keinem Bundesland vorgesehen.