
- Das Gespräch führte Peter Putzing
Nach einer Deutschlandtour – Sandhausen, KSC, Stuttgart, Paderborn, Ingolstadt, Osnabrück und Würzburg – kehrt der 29 Jahre alte David Pisot in seine Geburtsstadt Karlsruhe zurück. Der vielseitige Abwehrspieler genießt es, wieder in der badischen Heimat zu sein. „Ich freue mich sehr. Von mir aus könnte es mit der Liga morgen losgehen“, so Pisot, mit dem sich PZ-Mitarbeiter Peter Putzing unterhielt.
PZ: Herr Pisot, Sie wurden in Karlsruhe geboren. Da fallen die Rückkehr und das Einleben doch nicht sehr schwer.
David Pisot: Es stimmt, dass ich in Karlsruhe geboren bin, aber gelebt habe ich hier nie. Ich bin in der Nähe von Heidelberg, in St. Leon-Rot, aufgewachsen und es ist schon einige Jahre her, dass ich in Karlsruhe war.
PZ: Lebt Ihre Familie in Karlsruhe?
David Pisot: Nein, die wohnen in Walldorf.
PZ: Aber Sie sind ein waschechter Badener?
David Pisot: Absolut. Hier geboren, im Badischen gelebt und in der Jugend für die badische Auswahl gespielt.
PZ: Werden Sie nach Karlsruhe ziehen? Haben Sie schon eine Wohnung gefunden?
David Pisot: Wir werden mit unseren Kindern nach Karlsruhe oder in die nähere Umgebung ziehen, sind aber noch auf der Suche nach einer Wohnung oder einem kleinen Haus.
PZ: Die Rückkehr zum KSC, zu einem Verein, bei dem man bereits gespielt hat, ist doch bestimmt etwas Besonderes…
David Pisot: Natürlich. Ich habe den KSC immer verfolgt. Ich war immer von den Fans begeistert, und das hat sich bestätigt: Wenn man an das erste Training denkt, wie viele da gekommen sind, um uns zu unterstützen – wahnsinnig.
PZ: Nach dem Abstieg war dieser Zuspruch nicht zu erwarten.
David Pisot: Ich glaube, die Leute haben einen Cut gemacht. Sie sind froh, dass die Negativsaison vorbei ist. Alle dürsten nach positiven Erlebnissen. Alle sind voller Elan und Vorfreude. Alle – auch wir Spieler – wollen Erfolgserlebnisse.
PZ: Sind Sie zufrieden mit dem neuen KSC-Kader?
David Pisot: Absolut. Der Trainer und der Sportliche Leiter haben gute Arbeit geleistet. Der erste Eindruck ist sehr gut auf mich. Jetzt sind wir, die Spieler, gefragt. Jetzt müssen wir zeigen, was wir drauf haben. Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl…
PZ: .. und worauf beruht dieses Gefühl?
David Pisot: Auf dem was ich auf dem Platz und daneben erlebe. Gute Fußballer – gute Charaktere. Für mich ist der Kader sehr gut zusammengestellt, sportlich und auch charakterlich. Im Alters- und Erfahrungsbereich.
PZ: Der KSC ist Favorit. Nur: Das muss man auch auf dem Platz und den Ergebnisses sehen.
David Pisot: In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Favoriten, die ihrer Rolle nicht gerecht wurden. Das wird auch für uns nicht einfach, auf keinen Fall wird die kommende Saison zum Selbstläufer.
PZ: Sie kennen die 3. Liga. Was muss man tun, um das Ziel Aufstieg zu erreichen?
David Pisot: Man muss diese Liga annehmen, muss den Kampf und den spielerischen Anteil richtig abwägen. Das werden wir. Und daher bin ich sicher, dass wir eine richtig gute Rolle spielen werden.
PZ: Richtig gute Rolle? Die Clubverantwortlichen reden offen vom Ziel: Direkter Wiederaufstieg.
David Pisot: Ich werde nie sagen: ich will aufsteigen. Ich will vorne dabei sein, gut spielen und den größtmöglichen Erfolg haben.
PZ: Der Club will unbedingt aufsteigen. Das ist doch viel Druck, oder? Können Sie den jungen Akteuren helfen?
David Pisot: Was heißt Druck? Für mich ist das kein Druck. Für mich ist es Freude mit dem KSC unter diesen Voraussetzungen antreten zu dürfen. Wir werden die Gejagten sein, die Gegner wollen uns alle ärgern, die wollen uns unser Ziel vermasseln. Das ist eine Situation, die ich toll finde. Da muss man sich beweisen, muss diese Rolle annehmen. Wir werden das gut hinbekommen. All das ist Freude – kein Druck.
PZ: Trainer Meister will zwischen der Dreier- und Viererkette situationsbedingt wechseln. Ist Ihnen das egal oder haben Sie eine taktische Vorliebe?
David Pisot: Ich habe in beiden Systemen gespielt und meine Leistung gebracht. Schwierigkeiten sehe ich keine. Ich finde es gut, dass wir flexibel sein werden, dass wir auch auf den Gegner angemessen reagieren können.
PZ: Ihr Trainer Meister würde auf den KSC-Aufstieg wetten. Sie auch?
David Pisot: Ich bin kein Glücksspieler – ich wette nie. Aber ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass wir vorne mitspielen, dass jemand darauf wettet.