Frustriert: die KSC-Spieler David Pisot (links) und Lukas Fröde nach der Pleite in Regensburg. Foto: Weigel
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Kurze Freude: KSC nach Derby-Erfolg nun wieder in akuter Abstiegsgefahr
  • Hans Falsehr

Regensburg. Zu spät entwickelte der stark vom Abstieg bedrohte Zweitligist Karlsruher SC in Regensburg die Leidenschaft, die nötig gewesen wäre, um in der Oberpfalz zu punkten. Zu spät nahmen die Wildpark-Profis ihr Herz in beide Hände. Mehr als der Anschlusstreffer von Babacar Guèye (77.) nach einem 0:2-Rückstand war dann nicht mehr drin. Der direkte Klassenverbleib dürfte nach dem 1:2 (0:1) kaum noch zu schaffen sein. Für die Blau-Weißen geht es in den letzten zwei Punktspielen dieser Saison primär darum, Relegationsplatz 16 zu behaupten.

„Diese Niederlage musste nicht sein“, meinte Karlsruhes Sportdirektor Oliver Kreuzer: „Aber heute hat einfach ein bisschen was gefehlt. In einigen Situationen war auch eine gewisse Müdigkeit zu erkennen. Das Derby hat doch etliche Körner gekostet.“

 KSC-Trainer Christian Eichner schickte in der Oberpfalz die Startelf auf den Platz, die den Grundstein für den 2:1-Derby-Sieg gegen den VfB Stuttgart gelegt hatte. Anstelle des an der Ferse verletzten Marco Djuricin kehrte Martin Röser ins Aufgebot zurück.

 Bis zur 30. Minute passierte nicht viel. Ab da wirkten die Hausherren offensiv dann doch etwas gefährlicher und gingen auch verdient in Führung. Erik Wekesser kam aus 16 Metern frei zum Schuss. KSC-Schlussmann Benjamim Uphoff hatte keine Chance das 1:0 des SSV Jahn zu verhindern (42.).

Kurz darauf bejubelten die Gäste den vermeintlichen Ausgleich durch Jerôme Gondorf, der einen von Alexander Weidinger nur abgeklatschten Ben-Hatira-Schuss einschob (45.). Doch der Video-Schiedsrichter „pfiff“ das 1:1 wegen einer Abseitsstellung von Dominik Kother und Behinderung des SSV-Torhüters zurück. So musste der KSC mit einem knappen, aber nicht ungerechten Rückstand in die Pause. Denn das Karlsruher Spiel nach vorne war einfach zu harmlos.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber die Karlsruher Offensivversuche abfangen und selbst zum Angriff übergehen. Schon in der 57. Minute hatte Sebastian Stolze bei einem Konter das 2:0 auf dem Fuß – aber Uphoff war zur Stelle. Fünf Minuten später war der Torhüter bei Stolzes Abschluss allerdings machtlos.

Der KSC bäumte sich noch einmal auf und Babacar Guèye (77.) stellte nach einem starken Solo den Anschluss her. Nun vibrierte das leere Stadion. Regensburgs Fußballer ließen aber nichts mehr anbrennen, brachten die drei Punkte und so den Klassenverbleib ins Ziel.