
Pforzheim/Göppingen. Haben einige Fans des 1. Göppinger SV am Samstag im Holzhofstadion mit dem Schmähruf „Affen in den Zoo“ am Samstag „nur“ einige Zuschauer, Auswechselspieler und Ordner des 1. CfR Pforzheim beleidigt? Oder doch den Pforzheimer Spieler Jonathan Zinram, der wenige Sekunden vor den Gesängen gefoult worden war?
In einer Stellungnahme wehrt sich Göppingens Fanbeauftragter Andreas Völkl nun gegen die entsprechende Darstellung der PZ. Er räumt die Rufe der Gäste-Anhänger zwar ein. Jedoch seien diese nicht auf einzelne Spieler, sondern auf das Verhalten der Zuschauer auf der Haupttribüne, der dortigen Ordner sowie der Auswechselspieler des CfR nach dem Foul bezogen gewesen. Und weiter: „Erst danach wurde bei unseren Fans bemerkt, dass es einen Spieler mit dunklerer Hautfarbe beim CfR gibt“, weswegen die Rufe sofort eingestellt worden seien. Dass die Rufe „falsch aufgefasst wurden“, tue im leid. „Und deshalb möchte ich mich auch stellvertretend bei Herrn Zinram und allen weiteren Beteiligten entschuldigen.“ Dies geschah am Montag nach Göppinger Angaben auch direkt per Facebook bei dem CfR-Akteur.
Wie berichtet, hatten die GSV-Fans den „Affen in den Zoo“-Gesang angestimmt, nachdem Zinram in der 21. Minute unsanft zu Boden gebracht worden war. Der 27-Jährige wollte nach der Partie, die 0:0 endete, die Rufe nicht überbewerten: „Ich spiele Fußball – ob da irgendetwas reingerufen wird, ist mir eigentlich egal.“


CfR Pforzheim stoppt Spitzenreiter Göppinger SV
Nach Rücksprache mit den Anhängern betont Völkl, dass diese „zu 100 Prozent zu politischer Neutralität“ stehen. „Wir beim GSV haben ja selbst einen dunkelhäutigen Spieler und unsere Fans würde sich nie rassistisch oder politisch äußern“, so der Fanbeauftragte, der zudem „höchst beleidigende Sprüche von Pforzheimer Seite“ kritisiert.
Auch deswegen war es gegen Ende der ersten Halbzeit zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den Fans im Göppinger Fanblock und einem Pforzheimer Anhänger gekommen. Dieser hatte die Gäste beleidigt, nachdem diese einen Schmähgesang gegen Badener angestimmt hatten. Die Folge: Die Fans rannten in Richtung der trennenden Zäune und gelangten für kurze Zeit auch auf die andere Seite in den neutralen Bereich. Dort konnte aber ein weiterer GSV-Anhänger die erhitzten Gemüter rasch beruhigen. Er geleitete die Fans zurück in ihren Block.

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Dass beleidigende und pöbelnde Fans dennoch die Ausnahme waren, zeigt sich an einem Dank, den Göppingens Fanbeauftragter Andreas Völkl am Ende seiner Stellungnahme ausspricht. Dieser richtet sich an die Fans aus Pforzheim, „mit welchen nach dem Spiel noch ausgiebig über das Spiel philosophiert wurde“.

