Hielten hinten dicht: Die Pforzheimer Denis Gudzevic , Julian Grupp und Benjamin Sailer (von links), hier gegen Freibergs Denis Zagaria (vorne). Fotos: Becker
Nach zwei Gelben Karten flog der Freiberger Denis Zagaria vom Platz.
Sport
Oberligist CfR Pforzheim schlägt den SGV Freiberg verdient mit 1:0
  • Anna Wittmershaus

Wie es ist, in doppelter Unterzahl ein Spiel beenden zu müssen, das weiß Fatih Ceylan seit der Partie gegen Dorfmerkingen gut. Und so konnte sich der Trainer des 1. CfR Pforzheim sicher auch am Samstag gut in die Gefühlslage von Freibergs Coach Mario Estasi hineinversetzen. Nach zwei Platzverweisen war der SGV am Ende nur noch zu neunt.

„Ich bin der Meinung, wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt“, sagte Estasi nach der Partie beim CfR. Und es stimmt, Freiberg machte den Pforzheimern das Leben über weite Strecken des Spiels schwer, kam aber vorne selbst nicht zum Erfolg. Das lag an der CfR-Abwehr, die dem SGV hier und da zwar Räume offen ließ, im entscheidenden Moment aber zur Stelle war.„Es war von uns von Anfang an klar, dass es ein schweres Spiel wird, daher haben wir alles daran gesetzt, defensiv gut zu stehen“, erklärte Benjamin Sailer, der oft selbst aussichtsreiche Angriffe der Estasi-Elf zunichtemachte.

Sailer investierte auch nach vorne viel, lange blieben aber seine Vorstöße, auch die seiner Teamkollegen, nicht von Erfolg gekrönt. Schließlich galt auch für die Freiberger das Credo: nur kein Gegentor kassieren.

Das Offensivverhalten des CfR ähnelte unterdessen der Anfeuerung durch die Trommler im Stadion. Wie die wenigen Pforzheimer Fans, die ein solches Schlaginstrument mitgebracht hatten und ihr Team damit ab und zu anfeuerten, ließ die Ceylan-Truppe in der ersten Spielhälfte zunächst nur vereinzelt durch Aktionen aufhorchen. Es folgten zwischendrin längere Stillephasen, ehe die Pforzheimer wieder zum Angriff bliesen und sich schließlich auch mal länger in der Hälfte der Freiberger aufhielten.

Nach der Halbzeitpause gab es dann mehr von beidem: mehr Anfeuerung durchs Publikum und mehr Offensivaktionen auf dem Platz. Die Gastgeber waren nun wacher, doch die eindeutigen Torchancen fehlten weiterhin. Der SGV war ebenfalls präsent, aber im Angriff genauso erfolglos. Auch als CfR-Torhüter Manuel Salz ein sicher geglaubter Ball noch aus den Händen rutscht, kann der Gegner daraus keinen Profit schlagen.

In der 66. Minute kassierte Freiberg den ersten Platzverweis. Denis Zagaria stoppte Johnathan Zinram, der gerade mit Stanley Ratifo einen schnellen Angriff starten wollte, unsanft und sah dafür Gelb-Rot. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagte Benjamin Sailer. Kurz darauf war Ratifo dann nicht mehr zu bremsen. Nach Zuspiel von Laurin Masurica netzte er aus zentraler Position. „ Schnell gespielt über den Flügel, Flanke, rein, 1:0, drei Punkte“, fasste CfR-Trainer Fatih Ceylan die Szene und deren Konsequenzen kurz und prägnant zusammen. Bis zum Abpfiff war nach dem Treffer noch eine Viertelstunde zu spielen. Die überstanden die Pforzheimer aber auch schadlos. Die Rote Karte für Hakan Kutlu in der 90. Minute nach einer Tätlichkeit an Joao Tardelli war – zumindest für die Pforzheimer – nur noch eine Randnotiz. „Es war ein Spiel, in dem wir nur gekämpft haben. Es war wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben“, so Ratifo. „Wir haben eine gute Leistung mit dem Sieg belohnt“, ergänzte Tardelli.