
Pforzheimer Rollstuhlbasketballer Luca Holstein auf dem Weg in die Bundesliga
Pforzheim/Ulm. Am Samstag wird es ernst für Luca Holstein und seine Teamkollegen und -Kolleginnen. Im Halbfinal-Hinspiel der Play-offs in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga trifft der Eutinger mit BBU '01 Ulm auf dem heimischen "OrangeCampus" auf den RB Zwickau. Sollten Holstein und Co. in der Endabrechnung des Duells mit den Sachsen die Oberhand behalten, würde dies den Aufstieg in die Bundesliga bedeuten.
"Es wird ausgeglichen, es wird hart", prognostiziert der 21-Jährige, der vor zehn Jahren durch seinen Bruder zum Rollstuhlbasketball kam, vor der Partie im Gespräch mit der PZ: "Wir werden alles geben, dass wir die Siege holen und unseren Traum verwirklichen." Am Ende werde wohl die Tagesform entscheiden.

Acht Siege in zehn Spielen verbuchten die Ulmer in der Hauptrunde – auch dank Holstein, dem drittbesten Scorer der Liga – und zogen als Zweiter der Süd-Staffel in die Play-offs ein. Dort setzte man sich in der ersten Runde gegen Salzburg durch, nun wartet also Zwickau. In einem möglichen Endspiel würde es dann gegen Essen oder München um die Meisterschaft gehen, das Ticket für die Bundesliga wäre als Finalist aber bereits sicher.
Training in Pforzheim und Ulm
Für seinen Traum von der 1. Liga trainiert Holstein viermal in der Woche. Zweimal nimmt er dafür die Fahrt nach Ulm auf sich, die anderen beiden Male wirft er in Pforzheim Körbe. Denn neben BBU '01 geht er auch noch für seinen Heimatverein, den Para Sport Club aus der Goldstadt, aufs Feld.
"Pforzheim ist eine Herzensangelegenheit für mich. Ich glaube, ich würde es nicht übers Herz bringen, den Verein zu verlassen."
Luca Holstein auf die Frage, warum er nicht ausschließlich in Ulm spielt.
Abseits des Feldes ist der Pforzheimer übrigens nicht auf den Rollstuhl angewiesen. "Ich bin ein Fußgänger", erklärt er. Im Rollstuhlbasketball spielen behinderte und nicht behinderte Menschen ebenso zusammen, wie Frauen und Männer. Um für Chancengleichheit zu sorgen, gibt es ein Klassifizierungssystem.
Je höher die Beeinträchtigung eines Spielers, desto niedriger ist sein Punktewert. Die Spanne reicht von einem bis 4,5 Punkte. Insgesamt dürfen die Akteure eines Teams auf dem Feld nicht mehr als 14,5 Punkte haben.