Hochbetrieb im Pforzheimer Strafraum und ein Kopfballduell zwischen Pforzheims Stanley Ratifo (blau) und Oberacherns Nico Huber.Foto: Ripberger
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Punktgewinn nach Fehlerfestival: CfR Pforzheim kommt nicht über Remis hinaus

Pforzheim. Nachdem alle Konkurrenten aus der Spitzengruppe der Fußball-Oberliga am Samstag verloren hatten, bot sich dem 1. CfR Pforzheim am Sonntag die große Chance, richtig viel Boden gut zumachen. Doch statt einem großen Sprung auf Platz zwei gelang mit dem 1:1 (0:1) gegen den SV Oberachern nur ein kleiner Hüpfer. Der CfR bleibt Tabellendritter, ist nun aber punktgleich mit dem Zweiten Stuttgarter Kickers. Nach dem frühen Rückstand durch Gabriel Gallus (4.) rettete Abwehrspieler Serkan Baloglu (76.) den Gastgebern wenigstens einen Zähler.

„Wenn man schon nicht gewinnen kann, darf man wenigstens nicht verlieren“, brachte Fatih Ceylan die Partie ganz pragmatisch auf den Punkt. Ebenso pragmatisch hatte der Coach auf die schwache erste Halbzeit reagiert: Drei Spieler raus (Benjamin Sailer, Joao Tardelli, Fabian Czaker), drei Neue rein (Serkan Baloglu, Lucas Turci, Ilias Soultani).

Das zeigte Wirkung. Hatten die Pforzheimer vor der Pause keinen Zugriff auf das Spiel, wurde es später etwas besser. An diesem Tag aber war die Pforzheimer Fehlerquote einfach zu hoch. In der eigenen Hälfte gab es mehrere bittere Ballverluste, der erste führte auch gleich zum Gegentor. Bogdan Cristescu hatte am eigenen Strafraum den Ball verloren, danach kombinierten sich die Gäste aus Südbaden munter durch den Sechzehner, ehe Gabriel Gallus platziert abschloss (4.).

Aber auch in der Offensive lag an diesem Tag vieles im Argen. Der Abstand zwischen Mittelfeld und Angriff war zu groß, viele Ballverluste und Fehlpässe erleichterten Oberachern die Abwehrarbeit zusätzlich. Der zwölfte Pforzheimer Mann an diesem Tage hieß Stockfehler.

Die einzige nennenswerte CfR-Chance vor der Pause hatte Czaker (5.), der am SVO-Keeper scheiterte. Auf der Gegenseite war Manuel Salz zwar selten gefordert, war in zwei Eins-gegen-Eins-Situationen gegen Nico Huber (40. und 84.) aber als Retter zur Stelle. Nach der Pause spielte der CfR druckvoller. Turci (49.), Stanley Ratifo (51.) und Andre Redekop (52.) hatten die ersten Möglichkeiten, die größte Chance hatte dann Johnathan Zinram, der nach einem Zusammenprall zwischen Oberacherns Torhüter Schmittheissler und Abwehrspieler Sheron plötzlich das leere Tor vor sich hatte, in letzter Sekunde von Marvin Ludwig aber abgegrätscht wurde.

So musste es ein Abwehrspieler richten. Serkan Baloglu war bei einem Freistoß mit aufgerückt und versenkte den zweiten Nachschuss wuchtig. „Den habe ich richtig gut Vollspann getroffen“, freute sich der Torschütze.

Ganz unzufrieden war man beim CfR am Ende nicht. „Es war kein schönes Spiel. Aber wir konnten nach der Pause den Hebel noch umlegen“, bilanzierte Abwehrspieler Serach von Nordheim. Für Sportvorstand Torsten Heinemann geht das 1:1 „absolut in Ordnung“, Oberachern stufte er gar „als bisher besten Gegner“ ein.