Der KSV Ispringen startet als Titelverteidiger in die neue DRL-Saison. Israil Kasumov (rechts) und seine Teamkollegen sind hochmotiviert und wollen gleich im ersten Kampf die Weingartner mit Georg Harth auf die Matte legen. Foto: PZ-Archiv, Ripberger
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Ringerliga kämpft um die Zukunft: DRL sucht nach neuen Vereinen
  • Udo Koller

Pforzheim. Mit einer Mischung aus Neuem und Bewährtem geht die Deutsche Ringerliga (DRL) ein Jahr nach der Loslösung vom Deutschen Ringer-Bund (DRB) in ihre zweite Saison. Es gehen mit dem amtierenden Meister KSV Ispringen, Germania Weingarten, ASV Nendingen, VfK Schifferstadt und KAV Eisleben die gleichen fünf Teams wie bisher auf die Matte.

Es werden auch viele bekannte Gesichter wieder zu sehen sein. Die Saison allerdings wurde verkürzt.

Populären Verein an der Angel

Insgeheim hatte man sich bei der neugegründeten Liga natürlich größeren Zulauf erhofft, vor allem für das zweite Jahr. Das räumt DRL-Geschäftsführer Markus Scheu ein. „Wir wissen auch, dass die Liga keine Zukunft hat, wenn es bei fünf Vereinen bleibt. Es muss Bewegung reinkommen“, sagt er. Doch die Hoffnung hat er längst nicht aufgegeben. „Wir haben die Zusicherung eines populären Vereins für die kommende Saison“, wirft er den Blick nach vorne – und hofft zugleich, dass ein solcher Club im Schlepptau andere Vereine in die Deutsche Ringerliga mitbringt.

Scheu verbreitet weiter Optimismus, vor allem, wenn er sieht, was die DRL-Vereine auf die Beine stellen. Sein Verein Nendingen hat sich vielversprechend verstärkt. „Wir werden absolute Weltklasse auf den Matten sehen“, sagt er.

Beim Titelverteidiger in Ispringen geht man entspannt in die neue Runde. Trainer Alexander Leipold ist „immer noch stolz, dass wir den Titel geholt haben“, zumal das als Außenseiter glückte. Ähnliches erhofft er sich für die neue Saison. Als Favoriten sieht er wieder die Germanen aus Weingarten, gegen die der KSV gleich zum Saisonauftakt am 15. September um 19.30 Uhr in der Festhalle Ispringen auf heimischer Matte antreten wird. „Weingarten hat den Blinker gesetzt. Die wollen überholen“, sagt er mit Blick auf die Bemühungen des nordbadischen Konkurrenten aus dem benachbarten Landkreis Karlsruhe.

Ispringen hingegen setzte vor allem auf Kontinuität. Der Kader aus dem Meisterjahr bleibt fast unverändert zusammen. Allerdings fehlt mit Ardo Arusaar ein Mann, der viele Jahre das KSV-Trikot trug und gerade in den Finalkämpfen zu Jahresbeginn gegen Schifferstadt überzeugte. Der Este hat aus familiären Gründen seine Karriere beendet. „Wir setzen auf Kontinuität. Wenn das Teamgefühl passt, dann kann die Mannschaft wachsen“, sagt Leipold dennoch.

Ermittelt wird der Meister in der neuen Runde der DRL nach einer kürzeren Saison mit Hin- und Rückrunde – im vergangenen Jahr hatten sich die Teams jeweils dreimal gegenübergestanden. Beendet wird das Wettkampfjahr dann am 5. und 12. Januar mit dem Halbfinale, sowie am 2. und 9. Februar mit dem Finale (jeweils Hin- und Rückkampf).

Klar, dass die Ispringer im neuen Jahr noch dabei sein wollen, wenn zum zweiten Mal um die DRL-Krone gekämpft wird. Dabei ist der Auftaktwettkampf gegen Weingarten schon eine Weichenstellung. Alexander Leipold erwartet hochkarätige Kämpfe und einen ehrgeizigen Gegner. Schließlich waren die Weingartner 2017 mit einer Niederlage gegen Schifferstadt gestartet und hatten letztlich das Finale verpasst.