Nacht der Emotionen
Ruslan erwies sich als Kraftprotz. Seine Handstand-Show war ein Höhepunkt der zweiten Programmhälfte der zweistündigen „Nacht der Emotionen“.
Meyer
Sport
Siebte „Nacht der Emotionen“ in Pforzheim raubt Zuschauern den Atem

Pforzheim. Dieser Gala-Abend wirkt mit Sicherheit nach: Die zehnjährige Lea Göttle aus Neulingen, die mit Oma Bärbel Hagmaier gekommen war, wird alleine schon ihren Eltern Einiges zu erzählen haben. Und auch an der Schule in Königsbach-Stein dürfte ihr kurzer Auftritt während der „Sparkasse Nacht der Emotionen präsentiert von PZ Medien“ Gesprächsthema sein. Ebenso wird Onur Bas, Geschäftsführer eines Pforzheimer Immobilien-Unternehmens, sicher darauf angesprochen, dass er am Donnerstagabend gut gelaunt zum Mitwirkenden wurde.

Mit den beiden haben sich in Pforzheim „fast 2000 Zuschauer“, wie es Organisator Pascal Stirner spontan formulierte, bestens unterhalten. „Wenn am Ende die Zuschauer stehen, ist es ein gutes Zeichen“, sagte Stirner während des großen Finales in der Bertha-Benz-Halle. Fast im gleichen Atemzug zollte er Bas Respekt für seine improvisierte Show-Beteiligung. Einige Besucher wiederum beglückwünschten Stirner direkt nach der siebten „Nacht der Emotionen“.

Das rein sportliche Element spielte dieses Mal eine kleinere Rolle. Die künstlerischen, die akrobatischen Elemente waren stark vertreten: So bot zum Abschluss das „Duo Daylight“ eine atemberaubende Nummer. Zu ein wenig Tanz am Boden kam viel Paar-Akrobatik in großer Höhe.

Nacht der Emotionen

Alle Achtung: Christoph Engels (Mitte) erinnerte nicht nur mit seinen pinken Haaren an Pumuckl. Er trieb bei der „Nacht der Emotionen“ auch Schabernack mit Besuchern,

wie Fünftklässlerin Lea Göttle und Immobilien-Unternehmer Onur Bas bestätigen können.

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Auch die Handstandshow von Ruslan sorgte für bleibende Eindrücke gegen Ende. Als er kurz vor der Kabinentür ein „großartig“ zu hören bekam, nickte er nur: Große Künstler sind oft bescheiden.

Vor der Pause zeigte Luftakrobatin Viictoria Mamontova eine Ring-Nummer. Kurz darauf lobte sie im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“ die „Wärme“, die das Publikum ausstrahle. Für die Ukrainerin, deren Auftritt zeigte, dass sie ursprünglich Sportgymnastin war, geht es nun zurück nach Frankreich, wo sie für längere Zeit engagiert ist: An Weihnachten tritt sie in Pau auf, ehe sie dann mit Circus-Kollegen feiert.

Nacht der Emotionen
Beeindruckende Biegsamkeit: Sergej Timofeev nutzte einen Zauberwürfel auf außergewöhnliche Weise.
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„Es ist gut gelaufen“, sagte Toni Bauhofer, ein Gast aus München: In solch einer großen Halle zu spielen, sei nicht alltäglich. In Sachen Programmgestaltung hielt er fest: „Es ist eine Show, die man genießen kann.“ Aus seiner Sicht braucht nicht durchweg Halli-Galli sein: Was zählt ist, dass das Publikum an den gewünschten Stellen intensiv reagiert. Bemerkenswert: Bauhofer war vier Jahre in Hollywood. Dort hat er seine Promotion in Maschinenbau abgeschlossen. Seit zwei Jahren ist Bauhofer Profi-Künstler mit breitem Repertoire. In Pforzheim zeigte er unter anderem Licht-Jonglage. Nach der Show ging es zurück nach Hause, um an diesem Freitag die kleine Tochter in den Kindergarten und die große zur Schule zu bringen.

"Es war sehr ereignisreich – ein Abend mit viel Abwechslung."

Sven Eisele, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw, die wie PZ Medien Hauptsponsor der "Nacht der Emotionen" ist.

Auch Christoph Engels, der mit pinken Haaren und seiner frechen Art an Pumuckl erinnerte, zog es bald heim. In Kröv an der Mosel kümmert sich der 58-jährige Vater von vier Kindern als Landwirt um etwa 50 Schafe sowie um vier Strauße. Trotz viel Erfahrung in In- und Ausland wäre es ihm zu unsicher nur Künstler zu sein.

In Pforzheim war Engels ständig in Bewegung, teils auf dem Hochrad. Zunächst holte er mit kecken Sprüchen Onur Bas auf die Bühne und ebenso Fünftklässlerin Lea, der er eine Trommel umhängte, damit sie für Stimmung sorgen konnte. „Überraschend“ sei das alles gewesen, sagte das Mädchen, das Klarinette spielt und als Leichtathletin vor allem Weitsprung mag. Lea hat also Talente für womöglich noch größere Auftritte. Sie meint aber, dass sie später eher im Büro arbeiten und die Bühne anderen überlassen wird.