
Berlin. Die Mischung macht's: Dank eines perfekten Mix aus erfahrenen Kräften und jungen, talentierten Spielern hat sich Spanien den EM-Titel gesichert. Nico Williams und Mikel Oyarzabal trafen beim 2:1-Sieg gegen England für den mit vier EM-Siegen nun alleinigen Rekord-Europameister. Cole Palmer sorgte zwar für den zwischenzeitlichen Ausgleich (73.), konnte die seit der gewonnenen Weltmeisterschaft 1966 quälende Wartezeit für das Mutterland des Fußballs aber nicht beenden.
Vor dem Spiel hatten sich beide Fanlager fröhlich auf das Finale eingestimmt: Während die Engländer die Bars und Straßen der Innenstadt belagerten, trafen sich die Spanier an der Messe und zogen von dort zum Olympiastadion.


Auch im EM-Finale Pfiffe gegen Spaniens Cucurella
Zu feiern hatten beide Mannschaften in der ersten Hälfte aber kaum etwas. Nach größtenteils ereignislosen 45 Minuten ging es torlos in die Pause. Die einzige Chance hatte Englands Phil Foden, als er kurz vor der Halbzeit nach einem Freistoß im Fallen zum Schuss kam. Spaniens Torhüter Unai Simon parierte den Ball aus spitzem Winkel aber im Nachfassen.
Trotz der verletzungsbedingten Auswechslung von Mittelfeldmotor Rodri (für ihn kam Martin Zubimendi) kam La Roja offensivfreudig aus der Kabine und ging prompt durch seine zwei Jungstars mit 1:0 in Führung. Der am Samstag 17 Jahre alt gewordene Lamine Yamal legte perfekt für Williams auf. Der Mittelfeldspieler, der am Freitag seinen 22 Geburtstag feierte, traf aus 14 Metern flach ins von ihm aus gesehene rechte untere Eck (47.).


Spanier Yamal jüngster Spieler in einem EM-Finale
Zwei Minuten später hätte Dani Olmo gar nachlegen können, der Abschluss des Leipzigers misslang aber. Den Versuch von Spanien-Kapitän Álvaro Morata konnte dann John Stones für den bereits geschlagenen Keeper Jordan Pickford noch klären (55.). Englands Torhüter konnte sich in der 66. Minute bei einem gehaltenen Abschluss von Yamal auszeichnen.
Aus dem Nichts fiel in der 73. Minute der Ausgleich für England. Palmer drosch den Ball aus 22 Metern eiskalt flach ins Tor. Der eingewechselte Chelsea-Spieler profitiert davon, dass Zubimendi noch leicht abfälschte.
Doch das glückliche Ende gehörte Spanien: Das Team von Trainer Luis de la Fuente verlagerte das Spiel in der Schlussphase schnell auf die linke Seite. Dort kam der erneut durchgängig ausgepfiffene Marc Cucurella an den Ball und schlug ihn direkt in die Mitte. Der eingelaufene Oyarzabal grätschte die Flanke schließlich ins Tor. Mit vereinten Kräften sicherte sich die Seleccion anschließend das 2:1 und damit den Titel.
England-Kapitän und Bayern-Star Harry Kane geht damit erneut leer aus. Der 30-Jährige wartet in seiner Karriere weiter auf die erste Trophäe.

