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Heinz Späker, langjähriger Sportdirektor der World Dancesport Federation und deren Chairman beim Goldstadtpokal.  Foto: 

Tanz-Funktionär Heinz Späker: Weiter warten auf Olympia

Heinz Späker, der langjährige Sportdirektor der World Dancesport Federation und deren Chairman beim Goldstadtpokal in Pforzheim, hofft darauf, dass Tanzen eines Tages bei Olympischen Spielen auf dem Wettkampfprogramm steht. Mit ihm unterhielt sich PZ-Mitarbeiter Thomas Frei.

PZ: Sie kommen seit Jahrzehnten zu Tanzturnieren in aller Welt. Welchen Stellenwert nimmt der Goldstadtpokal im Reigen der Top-Turniere ein?

Heinz Späker: Ja, der Goldstadtpokal gehört zu den Top Turnieren des internationalen Tanzsportes. Er ist nach den Welt- und Europameisterschaften eines der hochrangigen Turniere im Welttanzsport. Das bezieht sich auf den sportlichen Wert – Top-Tanzpaare sind am Start – und auch auf das Umfeld: Galaball mit einem besonderen Ambiente. Die Paare schätzen auch das immer faire internationale Wertungsgericht.

PZ: Der Goldstadtpokal ist ja als Galaball „Glamour meets Sports“ mehr als ein Tanzturnier. Sie haben es schon erwähnt. Kennen Sie eine vergleichbare Veranstaltung?

Heinz Späker: Solche Veranstaltungen werden leider immer weniger. Viele Veranstalter legen in der Zwischenzeit mehr Wert auf Masse als auf Klasse. Eine Veranstaltung wie der Goldstadtpokal ist auch immer mit höheren Kosten verbunden. Eine vergleichbare Veranstaltung wird in Deutschland der Europapokal im Februar in München im Deutschen Theater sein.

PZ: Wenn in zwei Jahren wieder Olympische Sommerspiele stattfinden, wird es in Tokio viele neue Sportarten wie Skateboard, Surfen, Softball oder Sportklettern geben. Warum ist Tanzen bisher nicht ins Programm aufgenommen ?

Heinz Späker: Tanzen und das Olympische Programm, das ist eine lange Geschichte. Die World DanceSport Federation arbeitet seit Jahren an diesem Projekt, aber bis heute nicht erfolgreich. Viele „Entscheider“ über olympische Programmdisziplinen erkennen Tanzen nicht als Sport an. Immerhin ist Tanzen seit Jahren als ,Olympische Sportart’ anerkannt aber nicht als Programmsportart. Bei den Youth Olympics in diesem Jahr in Buenos Aires ist nun Breakdance als Tanzsportart im Programm. Falls es ein erfolgreicher Versuch wird, öffnet es vielleicht die Tür für lateinamerikanischen Tänze.