
- Hans Falsehr
Karlsruhe/Hannover. Ein großes Thema bei der online durchgeführten Pressekonferenz des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC vor dem ersten Punktspielstart in Hannover am Samstag (13 Uhr/Sky) ist das inzwischen Interesse des 1. FC Union Berlin an Philipp Hofmann, dem Torjäger der Wildparkprofis, gewesen. Zum Beispiel wurde Christian Eichner gefragt, ob der Transferpoker die Stimmung im Team beziehungsweise die Vorbereitung belaste. Davon sei nichts zu spüren, sagte der Karlsruher Trainer. „Die Jungs, auch Philipp, haben sehr gut trainiert.“
Für Hofmanns Wunsch, in die Bundesliga zu wechseln, hätten, Eichner und Sportdirektor Oliver Kreuzer, „komplettes Verständnis“. Dennoch gebe es eben verschiedene Blickwinkel. „Wir haben ein Ziel“, das ist zunächst einmal der Klassenerhalt, „und dieses Ziel wollen wir mit ihm erreichen.“ Deshalb wäre es aus Eichners Sicht „das Beste, er schießt am Samstag sein erstes Saisontor für uns“. Die „Eisernen“, die gerade Stürmer Sebastian Andersson für angeblich sechs Millionen Euro an Ligakonkurrent 1. FC Köln verkauft haben, sollen bei ihrem Angebot an den KSC unter dem bei transfermarkt.de genannten Marktwert von Hofmann (1,5 Mio.) geblieben sein. Dem Vernehmen nach wäre der KSC aber erst bei etwa 3,5 Millionen unterschriftsbereit. Klar ist: Je näher die Schließung des Transfermarktes rückt (5. Oktober), umso unwahrscheinlicher wird Hofmanns Verkauf – schließlich bräuchte der KSC sonst noch möglichst adäquaten Ersatz. Außerdem verlängert sich Hofmanns an sich 2021 auslaufender Vertrag bei einer gewissen Anzahl von Pflichtspielen um ein Jahr: Angeblich reichen schon sechs. Die besten Karten im Poker um den Stürmer hat wohl der KSC.
Wer kommt als Verteidiger?
Den ursprünglich bis 2022 laufenden Vertrag mit Eigengewächs Dominik Kother haben die Karlsruher bis 2024 verlängert, zudem haben sie offensichtlich den lange gesuchten Rechtsverteidiger an der Angel. „Das kann jetzt relativ zügig gehen“, sagt Oliver Kreuzer. Neben den Langzeitausfällen Janis Hanek und Kyoung-Rok Choi sind beim Spiel gegen 96 David Pisot und Janis Rabold verletzungsbedingt außen vor. Dafür fahren Marlon Dinger und David Trivunic mit an den Maschsee.
Hannover zählt für Eichner unter anderem wegen namhafter und starker Neuzugänge wie Mike Frantz vom SC Freiburg zu den Favoriten. Das extrem spielstarke Mittelfeld der Gastgeber mit Dominik Kaiser und Genki Haraguchi hob der KSC-Coach hervor sowie die gefährlichen 96-Stürmer Marvin Duksch und Hendrik Weydandt. „Wir können aber jeden guten Gegner vor Probleme stellen“, ist sich der Trainer sicher.
Dafür müsste aber das KSC-Spiel vor dem gegnerischen Tor gefährlicher werden. „Daran arbeiten wir schon lange“, sagt Eichner. In dem von ihm als „Königsdrittel“ bezeichneten Bereich müsse jedoch für einen Torerfolg „vieles zusammenpassen“ und jeder selbst die richtigen Entscheidungen treffen. Gegenüber dem gelungenen, aber nach Verlängerung mit 0:1 verlorenen Pokalspiel gegen Union sind übrigens keine Änderungen zu erwarten.
Mögliche KSC-Aufstellung: Gersbeck – Thiede, Bormuth, Kobald, Heise – Fröde – Djuricin, Gondorf, Wanitzek, Goller – Hofmann