
Pforzheim. „Keine Angst, der will nur laufen!“ Laufsaurus Rex war der absolute Hingucker beim PZ-FunRun über 4,66 Kilometer beim Pforzheimer CityLauf. Als CDU-Stadtrat Jörg Augenstein den Startschuss gab, trieb der Dino-Jogger gleich mal das ganze Feld vor sich her. Genauer gesagt 753 Läuferinnen und Läufer – der PZ-FunRun ist somit weiterhin der beliebteste Lauf des großartigen Events im Enzauenpark.
Auch am Freitagabend sorgte er einmal mehr für jede Menge gute Laune. Bei ambitionierten Läufern wie auch bei Hobbyläufer. Viele Firmen genossen den PZ-FunRun wieder als Mitarbeiter-Erlebnis. Es war schweißtreibend, doch im Ziel waren die Strapazen schnell vergessen und es wurde viel gelacht. „Wir waren eine Woche im Höhentrainingslager im Buchbusch und sind dann noch auf den Häusern herumgestiegen. Das hat was für den Lauf gebracht“, grinste Oliver Stiess von der Firma Spittelmeister, die sich unter anderem dem Balkonbau verschrieben hat. Hoch hinaus ging es für Stiess und seine Azubis beim PZ-Fun-Run aber nicht wirklich. Doch das Ergebnis spielt für die meisten Teilnehmer hier eh keine Rolle. Der Spaß steht im Vordergrund. Und den hatten Michael und Nicole Weiner definitiv. Sie liefen die zwei Runden im 80er-Jahre-Outfit. Bunte Socken, buntes Röckchen, Stirnband und knallgrüne Sonnenbrille. „Schade, dass nur wenige verkleidet mitlaufe“, meinten die beiden unisono. „Wir fanden es jedenfalls mega, eine Zeit um die 25 ist super“, so Nicole. Michael fügte hinzu: „Wir lassen die Klamotten jetzt an – und zwar bis morgen früh.“


Party bis in die Morgenstunden war auch bei Melissa Kuntic, Fiona Heyn und Laura Quitz von der Firma Chopard angesagt. Vor allem bei Laura. Sie hatte kurz vor dem Lauf noch ihre Ausbildung bestanden. „Das hat mich natürlich zusätzlich beflügelt“, grinste sie happy. Eine Portion Extra-Schub gab den Dreien die selbst zusammengestellte „Jogging-Playlist“ auf dem Handy. Egal, ob „The Weekend“ oder „Pit Bull“ – die Kolleginnen von Chopard zeigten beim FunRun jedenfalls viel Biss.
Genauso wie der Sieger: Lucas Bittigkoffer, der nach der Hochzeit nun Lucas Kollmar heißt. Schon 2023 stand der Bauschlotter, der für die Laufregion Karlsruhe startet, ganz oben auf dem Treppchen. Und auch diesmal gewann der 33-Jährige in einer Zeit von 15:47,70 Minuten. Zweiter wurde Julien Ilg in 15:52,95 Minuten.
„Das war ein gutes Training für den Marathon in Chicago, den ich am 12. Oktober laufen werde“, meinte Kollmar. New York und Berlin hat er schon hinter sich. Für die Major-Marathon-Serie gibt er weiter Vollgas.



Bei den Frauen feierte Biathletin Clara Weisser (Jahrgang 2011) vom WSV Schömberg in 18:06,13 Minuten den dritten Sieg in Folge – und das mit offenen Schnürsenkeln ab der ersten Runde. „Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Beim Zielsprint konnte ich dann leider nicht voll anziehen, sonst hätte es mir die Schuhe ausgezogen“, lächelte die Wintersportlerin.
Das Lachen war dagegen dem Dino schon auf den ersten Metern vergangenen. Von wegen Speedosaurus! Völlig erschöpft schleppte sich das Urzeitmonster als Letzter ins Ziel – und gab sich dann zu erkennen. Sebastian Grasy schlüpfte unter dem Plastikkostüm hervor. „Brutal“, stöhnte er. „Was für eine Sauna darunter! Ich fühle mich 200 Jahre älter. Aber es war spitze. Jeder wollte ein Selfie mit mir. Ich hab’ glaub’ alle Hände abgeklatscht. Gebissen hab’ ich keinen. Wichtig war mir nur, dass ich es joggend ins Ziel schaffe, ohne auf die Fresse zu fliegen.“
Vergangenes Jahr lief der 28-jährige BWL-Student aus Pforzheim noch im Tiger-Kostüm. „Für nächstes Jahr werde ich mir wieder etwas überlegen. Aber jetzt muss ich schnell heim. Bin im Stress. Am Dienstag muss ich meine Bachelor-Arbeit abgeben.“

