Hinterbliebenen fällt es oft schwer, für eine nahestehende verstorbene Person ein passendes Grabmal auszuwählen. Hinzu kommen in der Regel Vorgaben des Friedhofs. Was es zu beachten gilt im Überblick.

Zunächst besteht kein Grund zur Eile. Ein Grabmal kann man nämlich auch erst setzen lassen, wenn man sich nach der Beerdigung emotional dazu in der Lage sieht. Wie lange genau: Das bestimmen die Angehörigen selbst. Was man ansonsten beachten sollte – die wichtigsten Fragen und ihre Antworten.
Warum überhaupt ein Grabmal?
Ob Sarg- oder Urnengräber: „Mit einem Grabmal auf dem Grab haben die Hinterbliebenen eine Stätte, an der sie trauern können“, sagt Hermann Rudolph vom Bundesverband Deutscher Steinmetze. Insofern sind Grabmale aus seiner Sicht Orte des Erinnerns und Gedenkens.
Welche Arten von Grabmalen gibt es?
„Es gibt Grabplatten, Grabsteine, Kreuze und Stelen“, sagt Simon Walter vom Bundesverband Deutscher Bestatter. Grabplatten bringen Fachleute liegend am Grab an, Grabsteine und Stelen stellen sie auf. Laut Walter stellen viele Hinterbliebene vorübergehend ein Holzkreuz am Grab auf, bis der Steinmetz einen Grabstein oder eine Grabplatte erstellt hat. Ein solches Kreuz dauerhaft aufzustellen, ist allerdings auch möglich.
Gibt es im Hinblick auf Grabmäler irgendwelche Vorschriften?
Für Grabmäler gibt es deutschlandweit keine einheitlichen Vorschriften, Regelungen finden sich aber in den Satzungen der jeweiligen Friedhöfe. Dort kann zum Beispiel die zulässige Größe von Grabsteinen oder die Farbe festgelegt sein. Mitunter gibt es auch Vorgaben bei Typ und Größe der Beschriftung des Grabmals. In vielen Friedhofssatzungen heißt es, dass das Grab nach circa sechs Monaten „würdevoll hergerichtet“ sein soll – näher definiert ist das allerdings meist nicht.
Welche Materialien sind für ein Grabmal geeignet?
Für ein Grabmal kommen unterschiedliche Materialien infrage – angefangen beispielsweise bei Kalkstein über Sandstein, Marmor und Granit bis hin zu Holz und Glas. „Möglich ist auch ein Mix mehrerer Materialien, etwa Steine mit Holz- oder Glaseinsätzen“, sagt Rudolph.
Worauf sollte man bei der Gestaltung eines Grabmals achten?
„Die Gestaltung eines Grabmals ist immer eine individuelle Sache“, so Simon Walter. Zumeist sind Grabmale mit dem Namen der verstorbenen Person sowie dem Geburts- und Todestag versehen. Auch Dekoelemente wie Sterne, Engel, ein Herz oder Blumen sind denkbar. „Möglich ist auch, ein Bild der verstorbenen Person in das Grabmal einarbeiten zu lassen“, so Walter. Alles ist ein Kann, aber kein Muss.
Persönliche Trauersprüche lassen sich ebenfalls eingravieren, etwa „Alles hat seine Zeit“, „Die Liebe ist stärker als der Tod“ oder „Ruhe in Frieden“. Ebenfalls möglich: Statt einer Gravur kann ein Steinmetz Metallbuchstaben an dem Grabmal anbringen. SABINE MEUTER