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Tag der Apotheke: Nachgefragt

Apotheker Christian Kraus erklärt im Gespräch mit PZ-Redakteur Walter Kindlein, warum es einen Tag der Apotheke braucht.

Gesundheit
ARCHIVFOTO: MEYER
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Welche Bedeutung hat für Sie der Tag der Apotheke?

Der Tag der Apotheke soll die besondere Bedeutung der wohnortnahen und den niedrigschwelligen Zugang zu Medikamenten und pharmazeutischen Dienstleistungen hervorheben. Die Apotheken vor Ort sind für die Menschen da – 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche! 

Welche Themen brennen Ihnen auf den Nägeln?

Ich erwarte von unserer Regierung, dass die Apotheken, welche in Deutschland einen gesetzlichen Auftrag für die sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung und Beratung der Bevölkerung haben, auch entsprechend ihrer umfangreichen Aufgaben gerecht und zeitgemäß entlohnt werden. Es kann nicht sein, dass von Kapitalgesellschaften gesteuerte Versandapotheken aus Nachbarländern unkontrolliert Medikamente nach Deutschland versenden, aber hier vor Ort keine Nacht- und Notdienste leisten, keine Steuern zahlen, keine Rezepturen herstellen. Wir brauchen keine „Rosinenpicker“! 

Wohin geht es mit ihrer Branche?

Die Apothekenzahlen in Deutschland befinden sich seit Jahren auf dramatischem Sinkflug. 2023 haben 559 Apotheken ihre Türen für immer geschlossen, dagegen standen nur 62 Neueröffnungen. In diesem Jahr setzt sich dieser Negativtrend leider ungebremst fort. Die Regierung muss dringend gegensteuern.