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Schlafstörungen: ein unterschätztes Problem

Besser nicht ans Laptop vor dem Schlafengehen. FOTO: RED_ORANGE_STOCK-STOCK.ADOBE.COM

Schlafstörungen: ein unterschätztes Problem

Immer mehr Menschen klagen über Schlafstörungen. Etwa ein Drittel der Erwachsenen leidet unter Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen.

Gesundheit

Die Folgen sind gravierend: Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, erhöhtes Unfallrisiko und langfristig sogar schwerwiegende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Depressionen. Im Siloah Forum am Dienstag, 4. Februar um 18 Uhr berichtet der Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Siloah St. Trudpert Klinikum, Dr. med. Ralf Müller-Lenz, über die Ursachen sowie aktuelle Behandlungsmöglichkeiten. 

Ursachen von Schlafstörungen

Die Ursachen von Schlafstörungen sind vielfältig. Neben psychischen Belastungen wie Stress, Angststörungen oder Depressionen können auch körperliche Erkrankungen wie Schilddrüsenprobleme, chronische Schmerzen oder Atemwegserkrankungen eine Rolle spielen. „Eine weitere Ursache (...) ist der ungesunde Umgang mit digitalen Medien“, betont Dr. Müller-Lenz. „Das Blaulicht von Smartphones und Laptops unterdrückt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.“ Hinzu kommen schlechte Schlafgewohnheiten, unregelmäßige Schlafenszeiten und der Konsum von koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränken am Abend. All diese Faktoren können den Schlaf-Wach-Rhythmus empfindlich stören. 

Behandlungsmöglichkeiten

Glücklicherweise gibt es viele Ansätze, um Schlafstörungen zu behandeln. „In unserem Schlaflabor untersuchen wir, ob organische Ursachen wie Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom, bei dem die Beine nicht zur Ruhe kommen, vorliegen.“

Falls keine organischen Ursachen gefunden werden, stehen verhaltenstherapeutische Ansätze im Fokus. Eine sogenannte kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I) hat sich in Studien als besonders wirksam erwiesen. „Dabei lernen die Betroffenen, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern, die ihren Schlaf stören“, so Müller-Lenz. 

Auch Yoga, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen können helfen. Entscheidend sei wieder zu lernen, dass Schlaf nicht der Feind ist, sondern ein „natürlicher Prozess“, betont Müller-Lenz.