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Helios Klinikums Pforzheim: Hand aufs Herz

Bei der Diagnostik und Behandlung von Herzerkrankungen sind in jüngster Zeit enorme Fortschritte erzielt worden. FOTO: PEAKSTOCK - STOCK.ADOBE.COM

Helios Klinikums Pforzheim: Hand aufs Herz

Gesundheit im Rahmen der Herzwochen: Behandlung, Risiken und Schutzmaßnahmen – Informationen von Experten

Gesundheit

Bis zu 66 000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Herzstillstand. Herzerkrankungen wie die koronare Herzerkrankung oder auch Herzrhythmusstörungen können zu einem verlangsamten Puls bis hin zum Herzstillstand führen - insbesondere bei Patienten mit Herzmuskelschwäche. Beim Themenabend Gesundheit im Rahmen der Herzwochen informiert die Chefärztin für Kardiologie, Professorin Dr. Ilka Ott, gemeinsam mit dem Sektionsleiter für Elektrophysiologie, Dr. Kai Weinmann, am Mittwoch, 8. November, von 18.30 Uhr an im Konferenzraum des Helios Klinikums Pforzheimüber mögliche Therapien.

Wann besteht das Risiko eines Herzstillstands?

Besonders gefährdet sind Patienten mit einer Herzerkrankung. Bei jungen Menschen kann dies eine Herzmuskelentzündung oder ein angeborener Herzfehler sein. Bei Betroffenen ab dem 40. Lebensjahr liegt am häufigsten eine koronare Herzerkrankung vor. Besonders hoch ist das Risiko für Patienten mit einem akuten Herzinfarkt. Auch eine Herzmuskelschwäche oder Herzklappenerkrankungen können einen plötzlichen Herzstillstand auslösen.

An welchen Anzeichen erkenne ich einen verlangsamten Puls oder gar einen Herzstillstand?

Patienten mit einem zu langsamen Puls beschreiben oft Beschwerden wie Schwindel, eine eingeschränkte Belastbarkeit oder Belastungsatemnot. In extremen Fällen kann dies auch zu einer plötzlichen Bewusstlosigkeit führen.

Ein Herzstillstand kann durch Kammerflimmern ausgelöst werden, ohne sofortige medizinische Hilfe kann dieser nicht überlebt werden.

Wie verhalte ich mich, wenn eine Person in meinem Umfeld diese Symptome aufweist?

Wenn eine Person in Ihrem Umfeld plötzlich das Bewusstsein verliert, müssen Sie sehr schnell reagieren. Mit einer sofortigen Herzdruckmassage können Sie das Leben des Betroffenen retten - hier gilt: Prüfen (Kontakt herstellen, lautes Ansprechen), Rufen (Rettungsdienst Notrufnummer 112), Drücken (Herzdruckmassage vornehmen). Haben Sie weitere Unterstützung, können Sie auch eine elektrische Defibrillation mithilfe eines AED (Automatischen Externen Defibrillators) durchführen. Diese sind an zahlreichen öffentlichen Plätzen zugänglich und dürfen von Laien benutzt werden. Die Herzdruckmassage darf jedoch unter keinen Umständen unterbrochen werden, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Welche Therapien schützen vor einem Herzstillstand?

Der beste Schutz vor einem Herzstillstand ist die Behandlung der Grunderkrankung. Bei der koronaren Herzerkrankung kann der Kardiologe kritische Engstellen mit einem Herzkatheter behandeln. Manchmal ist jedoch eine Bypassoperation erforderlich. Auch fortgeschrittene Herzklappenerkrankungen können sowohl mittels Katheter, als auch operativ behandelt werden. Bei Herzschwäche wurden in den zurückliegenden Jahren über die konsequente medikamentöse Kombinationstherapie erhebliche Fortschritte erzielt. Sollte trotz all dieser Maßnahmen weiterhin ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod bestehen, kann ein Defibrillator implantiert werden. Welche Therapie individuell geeignet ist, bespricht der Kardiologe nach entsprechenden Untersuchungen mit dem Patienten.

Was kann ich selbst tun, um das Risiko zu verringern?

Bei akuten anhaltenden Herzschmerzen rufen Sie den Rettungsdienst, um einen Herzinfarkt auszuschließen. Wenn Anzeichen einer Herzerkrankung, wie zum Beispiel belastungsabhängige Brustschmerzen, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen auftreten, sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen und ein EKG vornehmen lassen. Bei einem auffälligen Befund ist eine Überweisung zum Herzspezialisten erforderlich.

Eine gesunde Lebensweise kann vor dem Risiko eines Herzstillstands schützen. Neben dem Verzicht auf Nikotin ist eine gesunde Ernährung, regelmäßig moderater Sport und bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion zu empfehlen. Sollten bereits Erkrankungen wie Bluthochdruck vorliegen, ist eine konsequente Medikamenteneinnahme notwendig.