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Tüv auch für die Augen

FOTO: LJUPCO SMOKOVSKI - STOCK.ADOBE.COM

Tüv auch für die Augen

Regelmäßige Untersuchungen mindern das Gefahrenrisiko

Gesundheit

Es lässt sich nicht leugnen, der Herbst steht vor der Tür. Veränderte Lichtverhältnisse gehen damit einher, was auch Veränderungen in den Sehgewohnheiten bedeuten kann.

Das macht vor allem den Autofahrern zu schaffen. Kommt eine Sehschwäche dazu, wird es riskant. Doch davon sind nicht nur Ältere oder Menschen mit Sehhilfen betroffen. Sehschwächen beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit junger und alter Menschen im Straßenverkehr gleichermaßen. Besonders Kinder sind gefährdet. Aufgrund ihrer Größe sind sie schlecht zu sehen. Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen und reagieren viel langsamer als Erwachsene. Eine zusätzliche Einschränkung durch schlechtes Sehen kann im Straßenverkehr gefährlich werden.

Auch junge Erwachsene sollten ein Auge auf ihre Sehleistung haben: Heutzutage werden nahezu ein Drittel aller Kurzsichtigen erst im jungen Erwachsenenalter fehlsichtig. Der Führerscheinsehtest liegt da meist schon Jahre zurück. Zu einem Wiederholungssehtest sind Alltagsfahrer nicht verpflichtet, obwohl das laut Allensbach-Studie die deutliche Mehrheit der Befragten befürwortet. Nicht unbegründet, denn ab dem vierzigsten Lebensjahr lässt die Sehleistung aufgrund des Alters nach.

Die Lösung des Problems ist so naheliegend wie einfach: Ein Sehtest bringt Gewissheit, wie es um die Leistungsfähigkeit der eigenen Augen bestellt ist. Falls nötig, verhelfen Brille und beziehungsweise oder Kontaktlinsen zum guten und sicheren Sehen. Autofahrer sollten ohnehin die Sorge um ihr Fahrzeug auf ihre Sehleistung übertragen und im TÜV-Rhythmus ihre Augen prüfen lassen, also alle zwei Jahre.

Eine weitere Risikogruppe sind Kinder. Kurzsichtigkeit beginnt häufig in der Schulzeit und nimmt nach und nach zu. Am Ende der Grundschulzeit sind in Deutschland 15 Prozent der Kinder betroffen – bis zum 25. Lebensjahr alarmierende 45 Prozent. „Eine frühzeitige und regelmäßige Untersuchung der Sehkraft ist von großer Bedeutung, um eventuelle Sehprobleme rechtzeitig zu erkennen und Sehstörungen entsprechend zu versorgen“, erklärt Dr. Friedrich. Trotz klarer Empfehlungen von FachexpertInnen bleibt etwa die Hälfte der Kinder ohne aktuellen Sehtest.

Die Ursache von Kurzsichtigkeit liegt oft im übermäßigen Gebrauch digitaler Geräte, dem damit verbundenen langen Nahsehen sowie einem Mangel an Tageslicht. Diese Faktoren begünstigen das Längenwachstum des Augapfels, die Veränderung der Brechkraft sowie Störungen des beidäugigen Sehens. Steigt die Kurzsichtigkeit auf über Minus sechs Dioptrien, erhöht sich das Risiko schwerwiegender Augenerkrankungen wie Makuladegeneration oder Netzhautablösung drastisch.

„Kinder können Sehprobleme nicht selbst erkennen. Deshalb ist es entscheidend, dass Eltern und Erziehungsberechtigte frühzeitig handeln“, so Dr. Friedrich weiter. Das ist besonders wichtig, wenn beide Elternteile kurzsichtig sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass es die Kinder auch werden, liegt bei 60 Prozent. Ist das der Fall, sollten die Augen der Kleinen jährlich untersucht werden, bei normalsichtigen SchülerInnen mindestens alle drei Jahre. pm

Tipps für gesunde Kinderaugen

- Die Augen ihrer Kinder spätestens bis zum 3. Lebensjahr von einem Augenarzt untersuchen und testen lassen, und das unabhängig von den gesetzlich vorgeschriebenen U-Untersuchungen.

- Während der Jahre in der Schule spielerisch prüfen, ob ihre Kinder entfernte Autonummern oder Wegweiser mindestens genauso gut lesen können wie sie selbst (am besten mit jedem Auge einzeln)

- Für einen ausreichenden Abstand beim Lesen und bei Naharbeiten sorgen, empfohlen: 30 bis 40 Zentimeter; nach 30 Minuten Lesen eine Pause von zehn Minuten einlegen.

- Bei den Sprösslingen auf Anzeichen für Sehprobleme achten: Etwa holpriges Lesen, Probleme beim Ballfangen, schnelles Ermüden beim Basteln und Malen.

- Zu täglichem Aufenthalt im Freien ermutigen, mindestens zwei Stunden am Tag.

- Die Zeit, die Kinder digitale Geräte nutzen dürfen, auf zwei Stunden am Tag begrenzen.

- Auch wenn das Schulkind keine Sehprobleme bekundet: alle drei Jahre zum Sehtest! pm