Der Strom vom eigenen Dach ist schon jetzt bei vielen Deutschen beliebt - seit Januar ist die Technik jetzt noch attraktiver. Denn wer sich nun eine Photovoltaik (PV)-Anlage auf, an oder in der Nähe seines Eigenheims installieren lässt, zahlt auf die Lieferung, den Erwerb und die Installation keine Umsatzsteuer, weiß Corinna Kodim vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland.
Gleiches gilt für einen mitgelieferten Stromspeicher und alle weiteren Komponenten, die für den Betrieb der Anlage notwendig sind. Voraussetzung dafür ist, dass die maximale Leistung der Anlage höchstens 30 Kilowatt (kW) beträgt.
Wer seinen PV-Strom, oder zumindest Teile davon, künftig einspeist, muss die daraus resultierenden Einnahmen nicht versteuern. Die Steuerbefreiung gilt bei PV-Anlagen auf Einfamilienhäuser und Gewerbeimmobilien bis zu einer Bruttonennleistung von 30 Kilowatt (kW). Bei Mehrfamilienhäusern oder gemischt genutzten Immobilien darf die Bruttonennleistung der PV-Einheit höchstens 15 kW je Wohn- und Gewerbeeinheit betragen.
Für alle Anlagen, die vom 30. Juli 2022 bis zum 31. Januar 2024 in Betrieb genommen werden oder bereits genommen worden sind, gelten neue, höhere Vergütungssätze für den eingespeisten Solarstrom. Sie gelten für das Jahr der Inbetriebnahme sowie die 20 Folgejahre. Ebenfalls neu: Es gibt jetzt zwei unterschiedliche Tarife.
Modell Eigenverbrauch
Wer sich dafür entscheidet, den erzeugten Solarstrom vorzugsweise selbst zu verbrauchen, und nur den Überschuss ins öffentliche Netz einzuspeisen, bekommt bis zu 8,2 Cent je Kilowattstunde (kWh) - etwa 25 Prozent mehr als zuvor.
Modell Volleinspeisung
Wer seinen erzeugten Strom komplett ins öffentliche Netz einspeist, bekommt sogar bis zu 13 Cent je kWh. Volleinspeiser sparen dafür aber keinen Cent bei der eigenen Stromrechnung. Wer von der höheren Einspeisevergütung profitieren möchte, muss seinem Netzbetreiber im Startjahr vor Inbetriebnahme mitteilen, dass der Strom vollständig eingespeist werden soll. In den darauf folgenden Jahren muss die Mitteilung bis zum 1. Dezember vorliegen. dpa
Warme Quelle
Anteil von Photovoltaik-Strom steigt
Der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung ist gestiegen: Laut Statistischem Bundesamt lag er im 1. Quartal 2022 bei 6,3 Prozent (%) der gesamten Stromerzeugung in Deutschland. Im 1. Quartal des Vorjahres hatte der Sonnenstrom noch einen Anteil von 4,7 %.
Für viele private Haushalte ist Solarstrom nicht nur Energie-, sondern auch Einnahmequelle. 2020 hatten etwa 1,4 Millionen private Haushalte - das waren 3,6 % aller privaten Haushalte - Einnahmen aus der Einspeisung von Solarstrom ins Netz. Das waren fast 30% mehr als 2014, dem ersten Jahr der Erhebung dieser Angabe. Die Einnahmen dieser Haushalte aus dem Stromverkauf lagen zuletzt bei durchschnittlich 174 Euro im Monat und damit in etwa gleich hoch wie im Vorjahr (177 Euro). dpa

2,2 Millionen So viele Photovoltaikanlagen waren im ersten Halbjahr 2022 auf Dächern und Grundstücken mit einer Nennleistung von insgesamt 58 400 Megawatt installiert. (Quelle: Statistische Bundesamt)
5,7 Millionen Anzahl der Menschen im Alter ab 69 Jahren in Deutschland, die eigene vier Wände besitzen. (Quelle: BHW-Pressedienst)
174 Euro So viel betrugen monatlich die durchschnittlichen Einnahmen, die Haushalte aus dem Stromverkauf mit Photovoltaikanlagen erzielen konnten. (Quelle: dpa)