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Erste Wegbegleiter: Erzieherinnen haben viel Raum für Kreativität

FOTO: KÖPENICKERSTOCK.ADOBE.COM

Erste Wegbegleiter: Erzieherinnen haben viel Raum für Kreativität

Karriere

Mal Forscherin, mal Handwerkerin, dann wieder Seelentrösterin: Erzieherinnen finden sich täglich in vielen verschiedenen Rollen wieder. Der Beruf kann so erfüllend wie herausfordernd sein.

Ein Alltag ohne Kinder? Für Lea-Sophie Aldejohann kaum vorstellbar. Die 22-Jährige ist Erzieherin und arbeitet in einer Kita auf dem Lande. Fachkräfte wie sie betreuen und unterstützen Mädchen wie Jungen dabei, die Welt zu erobern und zu verstehen. Dabei geben Erzieherinnen Impulse, fördern sie im Spiel und haben immer ein offenes Ohr. „Kein Kind ist wie das andere, sie schaffen es immer wieder, mich zu verblüffen“, sagt Lea-Sophie Aldejohann.

Viel Raum für Kreativität

Kinder und Familien zu begleiten ist eine anspruchsvolle, vielfältige und herausfordernde Aufgabe. So sieht es Barbara Nolte vom Verband Bildung und Erziehung (VBE). „Aber die Aufgabe kann auch sehr erfüllend sein.

Erzieherinnen und Erzieher beobachten das Verhalten der Kinder, dokumentieren deren Bildungs- und Entwicklungswege und beraten die Familie.

Erste Begleiter auf dem Weg ins Leben

Im Vordergrund stehen die Kinder mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen. „Genau das macht den Job so abwechslungsreich“, sagt Lea-Sophie Aldejohann.

Traurig macht sie, dass ihre Arbeit von der Gesellschaft nicht hinreichend wertgeschätzt werde. „Für viele gelten Kita-Erzieherinnen immer noch als die, die mit den Kindern basteln, spielen und auf sie aufpassen und das war's.“ Dabei ist ihr Beruf viel mehr. Schließlich geht es darum, Kinder ein Stück auf ihren Weg ins weitere Leben zu begleiten und auch eine Art Vorbild zu sein.

Wichtiger pädagogischer Auftrag

Wer sich für den Beruf entscheidet, sollte kommunikativ sein und ein gutes Einfühlungsvermögen besitzen. Denn Erzieherinnen und Erzieher sind immer zur Stelle, wenn es darum geht, Streit zu schlichten oder zu erklären, wie ein gutes Miteinander funktioniert. So versetzen sie Kinder in die Lage, zu selbstständigen Mitgliedern einer Gemeinschaft heranzuwachsen. Zugleich fördern die Fachkräfte die sprachliche und motorische Entwicklung der Kinder.

Sie sind nicht nur in Kitas, Kinderkrippen und Horten tätig, sondern arbeiten auch in Schulen, in Krankenhäusern, Kurkliniken und Ferieneinrichtungen oder etwa in Kinder- und Jugendheimen.

Ausbildungswege

Auf der Seite „Berufenet“ der Bundesagentur für Arbeit können Sie sich über die Zugangsvoraussetzungen in Ihrem Bundesland informieren.

Im Schnitt dauert die Ausbildung laut VBE drei Jahre und erfolgt in unterschiedlichen Formen. Klassisch ist die zweijährige schulische Ausbildung mit Praxistagen oder -blöcken mit anschließendem einjährigen Berufspraktikum.

In diesem Modell werden nach ihren Angaben die ersten zwei Jahre nicht vergütet. Im dritten Jahr gibt es ein Praktikantengehalt von rund 1600 Euro brutto nach dem Tarifvertrag für Praktikantinnen und Praktikanten im Öffentlichen Dienst (TVPÖD).

Etwa 3000 Euro brutto für Berufseinsteiger

Nach der Ausbildung können Erzieherinnen mit einem Einstiegsgehalt von etwa 3000 Euro brutto rechnen. Eine einjährige Fachwirt-Weiterbildung berechtigt dazu, eine Einrichtung zu führen. Lea-Sophie Aldejohann kann sich vorstellen, einmal Leiterin einer Kita zu werden. In erster Linie freut sie sich auf das Zusammensein mit den Kindern. Sabine Meuter


Gefragte Fachkräfte: So sehen Wege in die Pflegeberufe aus

So sehen Wege in die Pflegeberufe aus

Der Bedarf an Pflegefachkräften ist groß. Um die Ausbildung attraktiver und moderner zu machen, gab es daher in den vergangen Jahren zahlreiche Neuerungen. Wie sehen klassische Wege in die Pflege aus?

Wer sich für das Berufsfeld Pflege interessiert, kann sich zwischen verschiedenen Karrierewegen entscheiden. Seit die Pflegeberufe Anfang 2020 reformiert wurden, gehört die duale Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau zum Standard.

Die damals neu geschaffene generalistische Ausbildung bereitet angehende Pflegefachleute darauf vor, Menschen in jedem Alter und in allen Versorgungsbereichen zu pflegen, erklärt Berufsberater Otto Pompe. Die bisherigen Ausbildungsberufe in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege wurden damit abgelöst.

Spezialisierung durch Vertiefung weiter möglich

Angehende Pflegefachleute lernen die Theorie an anerkannten Pflegeschulen und die Praxis im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung. Mit Ausbildungsende erlangen sie einen EU-weit anerkannten Berufsabschluss und können sich flexibel entscheiden, in welchem Fachbereich sie arbeiten wollen. Ein Vertiefungseinsatz während der Ausbildung, etwa in der Kinderkrankenpflege, kann aber zu einem gesonderten Abschluss in dieser Spezialisierung führen.

Pflegeberuf an der Hochschule erlernen

Als akademische Alternative wurde auch der duale Studiengang "Angewandte Pflegewissenschaften“ eingeführt. Otto Pompe erklärt den ausbildungsintegrierten Ansatz so: An Fachhochschulen lerne man die Theorie, an Pflegeschulen die berufsfachliche Ausbildung, ergänzend gibt es praktische Einsätze. tmn