Brutzelnde Zutaten, heiße Herde, eine Menge Stress und totaler Fokus in einem fordernden Küchenalltag – alles mit einem großen Ziel: die Zufriedenheit der Gäste. Die Rede ist vom Beruf des Kochs.
Der 22-jährige Benjamin Schmidt ist Koch mit Leidenschaft – und wie. Schmidt lebt seine Berufung im Enzberger Restaurant Viktoria aus und versprüht seit Tag eins seiner Kochlaufbahn Liebe und Wissbegierde, um jeden Tag besser zu werden. Im Gespräch mit der PZ wurde das auf jeden Fall deutlich. Eine Prise Funkeln in den Augen und einen großen Schuss viel Fachwissen ergeben einen Cocktail der besonderen Kulinarik. Der Jungkoch absolvierte erfolgreich seine Ausbildung und verköstigt nun sein hungriges Publikum.
Von Haus gelernt
„Ich habe damals bei meiner Mutter und Oma mitgekocht und es hat mir Spaß gemacht“, erklärt Schmidt seine Motivation. Weiter erzählt er: „Kochen gehört zu den wenigen Dingen, die ich gut kann.“ Für Schmidt sei es das einzig Wahre, da er ohnehin gerne esse und sich sein „inneres Kind immer freut“, wenn er am Herd steht und zaubert. „Ich finde, neue Zusammensetzungen zu erkunden, richtig geil“, schwärmt der Jungkoch.
Neben seinen Schlüsselmomenten bei seiner Familie in der Küche, sind es auch die Gäste, die ihm immer wieder das Gefühl der Bestätigung geben. „Wenn mir ein Gast ein Kompliment bezüglich meiner Arbeit gibt, bestätigt mich das und motiviert mich, eine Schippe draufzulegen.



Karriere mit Passion
Auf die Frage, wer ihn während seiner Laufbahn am meisten beeinflusst habe, sagt er: „Unterbewusst würde ich sagen, meine Chefin vom Ausbildungsbetrieb.“ Schmidt absolvierte nach der zehnten Klasse an einem allgemeinbildenden Gymnasium die Lehre im Restaurant Schönblick in Birkenfeld. Den schulischen Teil seiner Ausbildung besuchte er am Calwer Wimberg. In dieser Zeit durfte er alles über seine heutige Berufung erlernen: von Salaten über die kalte und warme Küche bis hin zu Fleisch, Fisch und Suppen – sowie einer seiner liebsten Aufgaben als Koch, den Desserts beziehungsweise der Patisserie.



Doch auch mit Druck und Stressmomenten musste er lernen, umzugehen. Als seine persönlich liebste Aufgabe in diesem Beruf bezeichnet Schmidt Crème brulée und das Anrichten. Somit das kreative Arbeiten. Über zwei Jahre Erfahrung bringt Schmidt mittlerweile schon mit: Das Feuer, aber auch die Selbstreflexion bleibt allemal bestehen. Seiner Meinung nach ist es wichtig, neben den fachlichen Kenntnissen auch Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit mitzubringen. „In der Küche arbeiten wir zusammen und nicht gegeneinander“, fasst Schmidt zusammen. Und das ziemlich lange. Immerhin sieht sein Arbeitsalltag fordernd aus: Morgens beginnen die Vorbereitungen. Ab 11.30 Uhr kommen die ersten Bons rein. Dann wird bis 15 Uhr durchgearbeitet. Anschließend gibt es im Idealfall eine Pause, ehe es von 17 bis 22 Uhr weitergeht. Als größte Herausforderung seiner bisherigen Karriere sagte er: „Ich will es immer versuchen, allen Recht zu machen.
Handwerker durch und durch
Auf die Frage, ob das Kochen in der breiten Gesellschaft als Handwerk gesehen wird, antwortet Schmidt mit „Nein“. Seiner Ansicht nach würden eher Berufe wie Maurer, Fliesenleger oder Friseur aufgezählt werden, statt Koch. Aber er selbst sieht sich auf jeden Fall als Handwerker, da er händisch praktiziert. „Ich freue mich, dass es einen ‚Tag des Handwerks‘ gibt, denn leider Gottes gehen die handwerklichen Berufe ein wenig zurück. OMID MOHSENI