
- dpa/pz
Düsseldorf. Nach dem Corona-Ausbruch unter den Beschäftigten einer fleischverarbeitenden Firma in Coesfeld sollen die Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf das Virus getestet werden. Das teilte Regierungssprecher Christian Wiermer am Freitag mit.


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Die Parallelen zwischen dem Fall in Coesfeld und dem Birkenfelder Fall bei Müller Fleisch sind unverkennbar. Laut der „Allgemeinen Zeitung“ (AZ) wurden bei Massentests im 1.200 Mitarbeiter großen Schlachtbetrieb seit Ende vergangener Woche 64 Infizierte gefunden. Dem Bericht zufolge stammt auch hier ein großer Teil der Beschäftigten aus Osteuropa und ist in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht.
Bei einer ersten Testreihe kurz nach Ostern hatte das für den Enzkreis - und damit auch für Müller Fleisch - zuständige Gesundheitsamt unter den 1100 Beschäftigten im Brötzinger Tal 300 Infizierte ausfindig gemacht – zum größten Teil rumänische Arbeiter, die über Subunternehmer angestellt sind.


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Parallelen zu Norddeutschland
Der Corona-Ausbruch unter den Beschäftigten in Coesfeld ist nicht der einzige Fall in Norddeutschland: Laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) hat der Schlachthofbetreiber Vion im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt seine Produktion vorübergehend eingestellt. Am vergangenen Donnerstag seien zwei Mitarbeiter positiv getestet worden, inzwischen hätten die Gesundheitsbehörden im Kreis der etwa 260-köpfigen Belegschaft 51 Infizierte gefunden, so der NDR.


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Dem Bericht zufolge handelt es sich bei 49 der 51 Infizierten wie bei Müller Fleisch überwiegend um rumänische Arbeiter, die über Subunternehmer angestellt sind und zusammen in einer Gemeinschaftsunterkunft leben. Insgesamt seien in einer ehemaligen Kaserne etwa 110 Arbeiter untergebracht. Der gesamte Wohnblock sei nun für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Der Kreis Steinburg habe einen Sicherheitsdienst beauftragt, der kontrollieren soll, dass die Infektion nicht nach außen getragen wird.