
- Energiewende ist eines der Mammutthemen im Land.
- Auch in Pforzheim tut sich in diesem Bereich sehr vieles.
Nicht erst seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine steht die deutsche Energiewirtschaft vor einer enormen Herausforderung: Wie kann es gelingen, Deutschland unabhängiger von fossilen Energieträgern zu machen?
Die Beantwortung dieser Frage treibt die Republik bereits seit vielen Jahrzehnten um. Atomkraft, zeitweise als wichtige Zukunftstechnologie auch hierzulande gefeiert, wird seit geraumer Zeit in Deutschland als Auslaufmodell betrachtet. Und noch immer werden jeden Tag große Mengen an Kohle, Öl und Gas verfeuert, wovon ein gewaltiger Teil aus Russland stammt.
Doch auch ohne den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland würde der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen massiv in den Fokus rücken – die kriegerischen Auseinandersetzungen haben diesen Prozess nun allerdings noch einmal erheblich beschleunigt.
Klar ist dennoch: Erdgas wird als Brückentechnologie wichtig bleiben, bis es gelingt, Biogas und Wasserstoff in jenen Mengen einzusetzen, die notwendig sind, um eine Vielzahl an Häusern zu heizen und Fabriken am Laufen zu halten.
Für Energieversorger wie die Stadtwerke Pforzheim spielt erneuerbare Energie dennoch schon heute eine große Rolle. Beispiel Fernwärme: Pforzheims Heizkraftwerk am Enzauenpark wird in erster Linie über den sogenannten Biomasseblock betrieben. In der gewaltigen Anlage werden Holzhackschnitzel verfeuert und somit kann Energie gewonnen werden, die rund 20000 Haushalte in der Stadt mit Wärme versorgt. Durch modernste Technik und den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen die im Jahr 2021 zusätzlich in Betrieb genommenen Gasmotoren und der bereits seit 2004 bestehende Biomasseblock am Enzauenpark nicht nur Strom – mit der zusätzlichen Nutzung der Abwärme als Fernwärme wird ein Gesamtwirkungsgrad von rund 96 Prozent erreicht und die eingesetzte Energie doppelt genutzt. Durch die Einspeisung von Biogas oder das Verbrennen von Biomasse produzieren das HKW oder auch die SWP-eigenen Blockheizkraftwerke Wärme und Strom weitestgehend CO2-neutral. Denn bei der Produktion von Biogas aus organischem Material wird kein fossiler Kohlenstoff in den natürlichen CO2-Kreislauf hinzugefügt. Darüber hinaus können Blockheizkraftwerke auch mit synthetischem Methan aus Power-2-Gas-Anlagen betrieben werden und auch die Beimischungen von grünem Wasserstoff ist möglich. Die Anlagen sind somit ein wichtiger Baustein einer dekarbonisierten Energieversorgung. Um möglichst vielen Pforzheimern die Nutzung der klimaschonenden Wärme zu ermöglichen, sind die SWP bestrebt, das Fernwärmenetz noch weiter auszubauen und langfristig zu erneuern.
Schon seit vielen Jahren versorgen zudem die beiden Flusskraftwerke der SWP die Menschen in Pforzheim mit Strom aus erneuerbarer Energie. Mehr als sechs Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen die Flusskraftwerke an der Auerbrücke und in Eutingen zusammen und sorgen so für eine klima- und umweltfreundliche Versorgung mit regional produziertem Ökostrom.
Ein weiterer Baustein, um die Region klimafreundlicher zu gestalten, sind die regelmäßigen Baumpflanzaktionen, die die SWP mit Hilfe der hauseigenen Öko-Tarife in Pforzheim und dem Umland initiieren und mit denen ein starkes Zeichen für die Umwelt gesetzt wird. Gerade im Innenstadtbereich sind gesunde, resiliente Bäume wichtig für das lokale Klima. Ein ausgewachsener Baum kann mehrere Tonnen CO2 im Jahr binden. Zeitgleich kühlen Bäume die Luft in den Sommermonaten ab und produzieren frischen Sauerstoff.
In den Blick rückt zudem vermehrt das Thema Photovoltaik; hier betreiben die SWP eigene Anlagen. Schließlich ist die Sonne die größte nutzbare Energiequelle auf dem Planeten Erde. In Verbindung mit verbesserten Speichermöglichkeiten könnte die Sonne einen Großteil des weltweiten Energiebedarfs decken.
Über aktuelle Projekte berichten die Stadtwerke Pforzheim auf ihrer Website www.stadtwerke-pforzheim.de