Der Herbstbeginn war am vergangenen Wochenende und mit ihm ist es an der Zeit für herbstliche Aktivitäten - findet zumindest die PZ-Redaktion.
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Was ist eigentlich so toll am Herbst? PZ-Redaktion teilt Erinnerungen

Das Wetter wird allmählich ungemütlicher. Und mit jedem Tag geht uns merklich Tageslicht verloren. Doch der Herbst hat auch seine Highlights - die bei manchem sogar Vorfreude auf trübe Tage wecken, oder wohlig warme Erinnerungen.

Leckeres und gesundes Essen

Der Herbst hat seine eigene Kulinarik und so mancher freut sich das ganze Jahr auf seine Leibspeisen. Und wer nicht überzeugt ist: In Pilzen und Nüssen etwa stecken wertvolle Stoffe für Körper und geistige Leistung. 

Das Bundeszentrum für Ernährung verweist etwa auf wissenschaftliche Untersuchungen, denen zufolge sich der Verzehr von Nüssen günstig auf das Herz-Kreislauf-System und die Blutfettwerte auswirken kann.

Ein kulinarisches Highlight des Herbstes wird gerne als Wintergemüse bezeichnet, aber seine Saison beginnt bereits etwa Ende Oktober: Grünkohl. Er hat sich zum trendigen Superfood für alle Gesundheitsbewussten gemausert. Und dann ist im Herbst ja auch noch die Saison für Pilze, Rosenkohl, Rote Bete, Maronen. Und nicht zu vergessen: den Gänsebraten und die ersten Glühweine.  

Ein PZ-Persönlich von Redaktionsmitglied Marion Dühnen

"Ein Wechsel in der Jahreszeit bedeutet für mich auch immer einen Wechsel in der Küche. Schluss mit den kalten, leichten Speisen wie Salaten oder Wraps. Die Zeit ist gekommen für deftige, schwere Gerichte: Erbsen- oder Linseneintopf, Chili con Carne, Tomatensuppe mit Grilled-Cheese-Sandwich und natürlich Kürbissuppe - Comfort Food eben. Eine Schüssel voll heißer Kost schmeckt einfach besser, wenn draußen in der kalten, bunten Herbstlandschaft die dunklen Wolken aufziehen und es bestenfalls noch regnet. Jenseits der Hitze hat man jetzt endlich wieder richtigen Hunger. Wenn es draußen nicht so schön ist, dann macht man es sich drinnen eben schöner. Und das ist der Trick. Es liegt in der eigenen Hand, sich den Herbst angenehmer zu gestalten. In Kuschelsocken bei Kerzenlicht den Lieblingstee oder ersten Glühwein des Jahres mit seinen Liebsten trinken und sich auf der Couch in Decken einmummeln – so kann die dritte Jahreszeit auch sein. Man muss sie sich eben versüßen, zum Beispiel mit Pumpkin-Spice-Syrup im Kaffee. Oder positiv denken: wenn es auf meinem Heimweg anfängt zu regnen und zu stürmen, freu' ich mich, weil ich weiß, es wird umso schöner sein, wenn ich zu Hause ankomme."

Was ist eigentlich so toll am Herbst?
So gesund: Haselnüsse gibts natürlich auch im Herbst. (Archivbild)
Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn

Kastanien sammeln 

Eimer schnappen und ab in den Park: An sonnigen Herbsttagen gibt es kaum eine bessere Beschäftigung für kleine Schatzjäger, als Kastanien oder Eicheln zu suchen. Und dann geduldig Männchen um Männchen, Wurm oder gar Alien daraus zu basteln. 

Wenn es dann doch mal einfach zu viele gesammelte Herbst-Schätze geworden sind: So mancher Zoo oder Wildpark freut sich darüber für seine Tiere - im Austausch gibt es manchmal gar ein kleines Taschengeld. 

Ein PZ-Persönlich von Redaktionsmitglied Franziska Wiest

"Ich glaube, es gibt kaum eine Herbsterinnerung, die mir präsenter ist, als Kastanien sammeln zu gehen. Nicht nur nebenbei auf dem Weg zur Schule, oder einem Spaziergang, sondern als ganze Tagesaktivität. Gruppenweise sind wir durch die Wälder gezogen, auf der Suche nach den schönsten Kastanien, Haselnüssen und allerlei anderen Zutaten für die perfekten Figuren. Daheim angekommen, wurde sortiert und gebastelt – den ganzen Abend lang. Bei heißer Schokolade und im Kerzenschein wurden aber nicht nur einzelne Männchen erstellt, sondern eine ganze Familie: Mama, Papa, Oma, Opa und auch Haustiere durften natürlich nicht fehlen. Im Nussschalen Kinderwagen lag das kleine Kastanienbaby – natürlich mit dem passenden kleinen Haselnuss Hütchen. Immer wieder, wenn der Regen draußen gegen die Fenster peitschte, haben wir uns am Küchentisch versammelt und die Kastanienfamilie um weitere Mitglieder ergänzt. Und auch wenn ich selbst schon lange kein Kastanienmännchen mehr gebastelt habe, denke ich immer gerne daran zurück und halte im Wald nach wie vor Ausschau nach der perfekten Kastanie."

Was ist eigentlich so toll am Herbst?
Ein paar Kastanien, Streichhölzer und Federn: Schon sind die Kastanien-Männchen fertig. (Archivbild)
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Keine FOMO

Die Sonne scheint, es ist warm - und eigentlich sollte man doch mit dem Wetter was anstellen. Schwimmen gehen, auf einem Festival tanzen, im Park sein. Der Sommer ist für so manchen manchmal eine leidige Sache. Er fühlt sich gezwungen, was Tolles zu machen, aber eigentlich ist einem nach Daheimsein. Das kann sogar so weit gehen, dass die «fear of missing out» sich einstellt. Kurz FOMO. Es ist die Angst, etwas zu verpassen. 

Aber im Herbst, wenn es regnet, trüb und kühl ist - da kann man doch wohl mal auf der Couch bleiben! Und etwa die neuen Streaming-Highlights sehen: «The Penguin» (Sky und Wow) oder «Where’s Wanda?» (Apple Tv+). 

Ein PZ-Persönlich von Redaktionsmitglied Laura Böhm

„Einfach mal daheimbleiben und sich Zeit für sich selbst nehmen – darauf freue ich mich im Herbst am meisten. Vielleicht probiere ich dann endlich das Pasta-Rezept, das ich schon so lange im Blick habe? Oder ich widme mich endlich meinem neuen Buch, oder, oder, oder… Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Im Sommer ist es gar nicht so leicht, für diese Dinge Zeit zu finden. Man hat ständig das Gefühl, überall dabei sein zu müssen. Egal ob Freibad oder Grillparty, man muss das tolle Wetter schließlich ausnutzen, oder? Bleibt man bei Sonnenschein doch mal zu Hause, setzt dann ganz schnell die sogenannte „fear of missing out“ (zu Deutsch: „Angst etwas zu verpassen“) ein. Im Herbst ist das anders: Die Temperaturen werden ungemütlicher, die Veranstaltungen weniger. Die Welt scheint sich ein wenig langsamer zu drehen. Alles wirkt irgendwie ruhiger und unaufgeregter. Es ist endlich wieder Zeit für gemütliche Abende daheim."

Was ist eigentlich so toll am Herbst?
Endlich einfach zu Hause bleiben können - und nicht denken müssen, draußen verpasst man etwas. Auch das ist toll am Herbst. (Symbolbild)
Annette Riedl/dpa

Spazieren im Regen

So mancher dürfte sich jetzt wundern: Wieso soll ich bitte im Regen spazieren? Kinder wissen es: Man kann so herrlich in die Pfützen springen. Und wer schon mal mitgemacht hat, weiß, das bringt auch Erwachsenen in Regenkleidung gute Laune. 

Mal abgesehen davon, dass ein Spaziergang an der kühlen Luft ohnehin den Kopf freimacht. Also, Gummistiefel an und raus!

Bunte Blätter

Kälte und weniger Tageslicht haben auch ihren Reiz - denn sie veranlassen Bäume dazu, die Farbe ihres Laubs zu verändern. Die Veränderung hängt mit der Verarbeitung des Sonnenlichts in den Blättern zusammen. Also mit dem Prozess der Photosynthese, durch den die Pflanzen Stärke und damit Energie zum Leben gewinnen.

Im Sommer sind die Blätter der meisten Pflanzen grün. Das liegt an dem Farbstoff Chlorophyll, der die grünen Anteile des Sonnenlichts reflektiert. Andere Farbpigmente in den Blättern überlagert das grüne Chlorophyll laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) dann meist vollständig. Das sind Karotinoide (orange), Anthozyane (rot) und Xanthophylle (gelb).

Im Herbst sinkt ausgelöst durch die kürzeren Tage und niedrigere Temperaturen die Photosynthese-Rate. Die Laubbäume entziehen den grünen Farbstoff nun den Blättern und leiten ihn in ihr Inneres. So geht er später beim Blattfall nicht verloren. 

Ist das Grün weg, zeigen sich die anderen Farbstoffe im Blatt: Das Laub färbt sich gelb, rot und orange. Und das - zumindest noch am Anfang - im besonderen Herbstlicht. 

© dpa-infocom, dpa:240923-930-240560/1

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