
Pforzheim. Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt ist erst mal ausgeblieben. Bundesweit sank die Zahl der Personen ohne Job zwar um 22.000 auf 2,967 Millionen, doch sei dies der schwächste Rückgang in einem März seit 2009. Dies teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit.
Im Nordschwarzwald, im Bezirk der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, stieg die Arbeitslosenzahl im laufenden Monat dagegen leicht – um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf 4,7 Prozent.
Innerhalb des Bezirks gab es eine Abweichung: Im Kreis Freudenstadt sank die Zahl um 0,2 auf 4,4 Prozent, während es im Stadtkreis Pforzheim (auf 7,3 Prozent), im Enzkreis (3,6) und im Kreis Calw (4,3) um je 0,1 nach oben ging. Insgesamt waren am Zähltag Mitte März im Nordschwarzwald 16.319 Menschen arbeitslos gemeldet – davon in Pforzheim 5091 und im Enzkreis 4091.
„Ein leichter Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist saisonal nicht ungewöhnlich. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt allerdings, dass die schwache Konjunktur den Arbeitsmarkt weiter belastet“, so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim.
In der Rangliste der 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs liegt der Enzkreis bei der Arbeitslosigkeit auf Platz fünf hinter den Landkreisen Biberach (2,8), Alb-Donau, Ravensburg (je 3,1) und Emmendingen (3,3). Calw und Freudenstadt folgen auf den Plätzen 23 und 24 – auf den hinteren sieben Plätzen sammeln sich Stadtkreise, darunter Pforzheim an Position 42 vor Baden-Baden (7,4) und Mannheim (7,9). Landesweit beträgt die Quote 4,5 Prozent.
Weniger offene Stellen
Die Nachfrage nach Arbeitskräften im Nordschwarzwald ist laut Mitteilung der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim in den vergangenen vier Wochen zurückgegangen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur seien im März 729 zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet worden – 137 oder 15,8 Prozent weniger als im Februar oder 10,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Insgesamt seien Mitte März fast 3600 Stellen gemeldet gewesen. In Pforzheim gebe es derzeit 846 Jobangebote (212 weniger als im März 2024), im Enzkreis 836 (393 weniger als im März 2024). „Das heißt, dass es auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten viele Betriebe mit Personalbedarf gibt“, teilt die regionale Arbeitsagentur mit. Der Bedarf ziele aber „eindeutig auf Fachkräfte“ ab. „Gesucht werden überwiegend qualifizierte, flexible und mobile Arbeitskräfte. Für Arbeitslose, die den Anforderungen der Betriebe nicht entsprechen, wird es zunehmend schwieriger.“
Von Kurzarbeit betroffen waren im Nordschwarzwald nach einer ersten Hochrechnung für den Monat November 2024 6982 Beschäftigte in 218 Betrieben. Zum Vergleich: Im November 2023 waren es 2070 Mitarbeiter in 120 Betrieben.