Centerleiter Ralf Wurster (von links), Kundendienstleiter Peter Wieber, Verkaufsleiter Ralf Talmon, Geschäftsführer WSP Oliver Reitz, Oberbürgermeister Peter Boch und S&G-Vorstand Achim Quitz. Foto: Meyer
Wirtschaft
Sportplatz im Visier: Steht der Mercedes-Partner S&G vor einer Expansion im Brötzinger Tal?

Pforzheim. Als Im Jahre 1968 der Tornado über Pforzheim fegte, schien es fast so, als hätte einzig das Hochhaus des Autohauses Baral im Brötzinger Tal der Katastrophe standgehalten. Das Hochhaus steht saniert und modernisiert noch immer, wie eben das Traditionsunternehmen (heute S&G). Und dass der Mercedes-Benz-Partner noch einiges vor hat, kann Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch spätestens nach seinem Besuch am Donnerstag bei S&G bestätigen.

Zusammen mit dem Geschäftsleiter des städtischen Eigenbetriebs für Wirtschaft und Stadtmarketing, Oliver Reitz, wurde er von führenden Köpfen des S&G Standorts durch die Geschäftsräume geführt. Rund 1400 Mitarbeiter beschäftigt die bundesweite S&G-Gruppe insgesamt, 168 davon in Pforzheim. Der größte Service-Partner der Daimler AG Deutschlands verfügt über elf Standorte in Baden-Württemberg und acht in Sachsen-Anhalt. In Sachen Personal setzt die S&G-Gruppe und der Standort Pforzheim auf Auszubildende, also auf „Eigengewächse“ wie Centerleiter Ralf Wurster die Lehrlinge stolz nennt. OB Boch zeigte viel Interesse für die Ausbildung bei S&G und informierte sich über die Ausbildungsstrukturen. S&G hat nicht zuletzt aufgrund der neuen Service-Sparte „Mercedes Benz Rent“ in Personal investiert. Im Zuge der neuen hauseigenen Autovermietung wurden zusätzlich über 30 neue Fahrzeuge beschafft.

Spitzenwert im Herbst

Dass gerade der Service-Bereich personell gut dasteht, ist für den Mercedes-Partner essenziell. Zwischen 70 und 80 Autos werden täglich in den Werkstätten gewartet. Jetzt im Herbst erreicht der Standort Spitzenwerte über 100 Werkstattbesuche – Zeit für Reifenwechsel. Doch nicht nur der Service bei Pkws läuft rund, auch Busse, Transporter und Lkws werden auf Vordermann gebracht.

Für S&G-Vorstand Achim Quitz erzeugt eine Synergie zwischen Pkw- und Lkw-Service. Der Anspruch bei der Wartung von Nutzfahrzeugen liegt höher als der bei Autos. Transporteure sind auf jede Minute angewiesen, um ihre Güter von A nach B zu bringen. Zudem sind Nutzfahrzeuge im Durchschnitt weitaus länger in Betrieb. Beide Fahrzeug-Sparten würden von dem hohen Serviceanspruch profitieren. Um weiterhin eine hohe Kundenzufriedenheit zu erhalten, will S&G expandieren. Der derzeitige und traditionelle Standort im Brötzinger Tal ist laut dem Vorstand alternativlos. Das Unternehmen hat eine Fläche bereits fest im Visier: der Sportplatz gegenüber, der zurzeit von GU Türkspor Pforzheim genutzt wird.

Der Oberbürgermeister nahm das Interesse an der Fläche, die Wohl im Besitz der Stadt ist, zur Kenntnis. Pforzheim mache sich laut Boch ständig Gedanken um die Flächennutzung und wie man diese optimieren könne. In der Vergangenheit habe man Gewerbeflächen nicht einheitlich bebaut. Das wolle man bei zukünftigen Entwicklungen im Bebauungsplan vorschreiben.

S&G beobachtet die Entwicklung der Westtangente mit großem Interesse, da der Standort direkt von der neuen Verkehrsanbindung profitiere. Vorstand Quitz betonte, dass er neue Angebote im Brötzinger Tal begrüßen würde, die zusätzlich Kunden anlocken. Er meint damit wohl ein Factory-Outlet.