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Stuttgart. Der Autozulieferer Mahle und die Gewerkschaft IG Metall haben sich auf ein Maßnahmenpaket zur Standortsicherung geeinigt. Betriebsbedingte Kündigungen für die 30 deutschen Standorte mit 14 000 Beschäftigten seien bis Ende 2019 nicht möglich, teilte die IG Metall am Montag in Stuttgart mit. Im Gegenzug für die erklärten sich die Arbeitnehmervertreter zu Zugeständnissen bereit.
So kann die Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden abgesenkt werden, um schneller auf Marktschwankungen zu reagieren, wie es in einer Firmenmitteilung heißt. Das verbessere die Wettbewerbsfähigkeit. „Die Vereinbarung zur Beschäftigungs- und Zukunftssicherung gilt auch für das Werk von Mahle Behr in Mühlacker. Am Standort sind derzeit rund 1240 Personen beschäftigt“, wie Pressesprecherin Andrea Arnold auf PZ-Anfrage erklärte. Im Zuge der Übernahme durch Mahle war die Behr-Gruppe 2014 in den Stuttgarter Konzern integriert worden. Das Behr-Werk Pforzheim wurde 2015 geschlossen.
Am Nockenwellen-Produktionsstandort in Leibertingen (Kreis Sigmaringen) mit 259 Beschäftigten und in der Pumpenfertigung in Wustermark (Brandenburg) mit 113 Mitarbeitern ist den Angaben zufolge Mehrarbeit möglich, außerdem sollen die dort Beschäftigten erst später von einer künftigen Tariferhöhung profitieren. Generell soll Stellenabbau im Mahle-Konzern an einzelnen Standorten nur über Versetzungen, Abfindungen und Altersteilzeit erfolgen.
Das Logistikzentrum in Schwäbisch Hall soll wie geplant Ende 2018 geschlossen, Jobs sollen verlagert werden. Zudem liegen Verkaufspläne für die Industriefilter-Sparte auf dem Tisch. Sollten neben Schwäbisch Hall doch noch andere Standorte geschlossen werden, würden die verbliebenen Beschäftigten über eine Transfergesellschaft bis Ende 2020 weiter bezahlt, teilt die IG Metall mit. ne/lsw