Stark Druck Pforzheim Schutzschirm
Das Pforzheimer Unternehmen Stark Druck geht unter den Schutzschirm.
Röhr
Wirtschaft
Stark Druck in Pforzheim: Schutzschirmverfahren soll Unternehmen stabilisieren
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Pforzheim. Die Pforzheimer Firma Stark Druck saniert sich im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens. Das hat das Unternehmen am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Ein entsprechender Antrag sei beim zuständigen Pforzheimer Amtsgericht eingereicht worden. Die beiden Tochterfirmen BlueLane und Konmedia seien davon nicht betroffen. Ziel der Firma sei es, "über geeignete Sanierungsmaßnahmen im laufenden Betrieb eine nachhaltige Stabilisierung der Stark-Gruppe herbeizuführen und so weiterhin zukunftsfähig am Markt teilzunehmen", wie es in der Mitteilung heißt.

Der laufende Betrieb werde ohne Einschränkung fortgeführt, alle Lohn- und Gehaltszahlungen für die Mitarbeiter seien für die kommenden Monate gesichert. Stark Druck beschäftigt rund 600 Mitarbeiter und gehört damit zu den größten Rollenoffset-Druckereien in Europa.

Stark-Geschäftsführer Günter Pecher erklärt:

"Für Stark Druck ist eine Sanierung im Schutzschirm eine erfolgsversprechende Gelegenheit und große Chance, sich wirtschaftlich zu modernisieren und für die Zukunft aufzustellen. Unser Geschäftsmodell wird weiterhin umfassend nachgefragt."

Es gelte nun, die Weichen gemeinsam mit den Mitarbeitern für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen, dafür brauche es nun jeden einzelnen: "Der Schutzschirm gibt uns die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür."

Betriebsabläufe und Gehälter sichergestellt

In den kommenden Wochen werde die Geschäftsführung gemeinsam mit einem ausgesuchten Expertenteam unterschiedlicher Fachebenen einen Restrukturierungsplan umsetzen, der Stark Druck zukunftsfähig aufstellen soll. Während der gesamten Zeit seien die Betriebsabläufe sichergestellt, alle Gehälter und Löhne würden für wenige Monate über das sogenannte Insolvenzgeld finanziert und danach wieder vom Unternehmen bezahlt.

Partner im Schutzschirmverfahren ist laut Mitteilung die Kanzlei Grub Brugger mit Standorten in Stuttgart, Frankfurt am Main, München und Freiburg. Die Kanzlei wurde demnach 1965 gegründet und fokussiert sich auf Insolvenz-, Sanierungs-, Wirtschafts- und Wirtschaftsstrafrecht. Mit der Kanzlei habe man einen verlässlichen und spezialisierten Partner an der Seite, der die Sanierung aus rechtlicher Sicht koordinieren werde.

Generalhandlungsbevollmächtigter Jochen Sedlitz sagt:

"Der Schutzschirm gibt uns besondere rechtliche Befugnisse und steht nur Unternehmen offen, die rechtzeitig eine Sanierung mit begründeter Erfolgsaussicht anstreben: Die Geschäftsführung bleibt weiterhin im Amt und wir können die erforderlichen Maßnahmen gemeinsam dahin lenken, wo es das Unternehmen jetzt wirklich braucht."

Das Verfahren sei gut vorbereitet und man sei davon überzeugt, mit dem Plan in wenigen Monaten den Betrieb erfolgreich saniert zu haben.