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Andreas Rath, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft ATCOST 21, steht vor der Tunnelvortriebsmaschine „Suse“ im Fildertunnel.  Foto: Schmidt 

„Suse“ wiegt 2000 Tonnen und gräbt sich für Stuttgart 21 durch den Fildertunnel

Stuttgart. Die Deutsche Bahn hat ihre riesige Tunnelbohrmaschine unweit des Stuttgarter Hauptbahnhofs präsentiert. Sie heißt „Suse“, ist 2000 Tonnen schwer und steht nach der beschwerlichen Reise durch das dunkle Erdreich voll im Rampenlicht: Zu sehen ist „Suse“ 70 Meter unter der Erde aber nur von vorne, also ihr gigantisches Schneidrad mit einem Durchmesser von rund zehn Metern. „Suse“ gräbt den Fildertunnel für das Bahnprojekt Stuttgart 21. Insgesamt sind laut Bahn nun über 41 Kilometer Tunnelröhren und damit mehr als 70 Prozent der S21-Tunnel gebohrt.

Der knapp zehn Kilometer lange Fildertunnel ist der längste Tunnel des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm und nach seiner Fertigstellung der drittlängste Eisenbahntunnel in Deutschland. Er verbindet den künftigen Hauptbahnhof mit der Filderebene. Im Tunnel soll später das Streckengleis für die Bahn von Stuttgart nach Ulm verlaufen.

In den nächsten Monaten soll das 120 Meter lange Ungetüm „Suse“ in große Einzelteile zerlegt und im Berg gewendet werden. Im Herbst macht sich die Tunnelvortriebsmaschine dann wieder auf ins Erdreich für den letzten Abschnitt des Tunnels Richtung Filder. 3,4 Kilometer hat sie noch vor sich. „Suse“ steht für „Stuttgart-Ulm schneller erreicht“. Die Maschine fräst sich am Tag im Schnitt durch 20 Meter Erdreich.

Das Projekt Stuttgart 21, das viel Protest und Wut auf sich zog, steht für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Gebaut werden vier neue Bahnhöfe, 57 Kilometer Schienenwege sowie 16 Tunnel und 18 Brücken.