Trauer um Mühlacker Unternehmerin Susanne Münch

Mühlacker. Sie war eine Frau, die schon in jungen Jahren Verantwortung übernehmen musste, die sich ihren Platz in der Führung ihres Familienunternehmens ohne Quote eroberte. Susanne Münch starb am vergangenen Freitag mit 59 Jahren nach schwerer Krankheit. Sie hinterlässt zwei Kinder. Unter ihrer Führung hat sich die Friedrich Münch GmbH+Co KG in Mühlacker zum Weltmarkführer für Arbeitsschutzausrüstungen aus Metallgeflecht entwickelt. Nicht nur im Fleischerhandwerk, sondern auch in vielen Industriebetrieben und bei Spezialeinsätzen der Polizei werden Schutzhandschuhe und Kettenhemden der Marke Niroflex getragen.

Nach dem für Susanne und ihren Bruder Friedrich viel zu frühen Tod der Eltern, entschied sich die damals 20-jährige gelernte Bankkauffrau für das Familienunternehmen. Als Gesellschafterin, unterstützt durch einen Verwaltungsrat, dem auch der langjährige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Pforzheim Calw Wolfgang Daum angehörte, machte sie sich an die Arbeit.

Innovation und Wachstum auf der einen Seite, die Sorge um ihr Unternehmen und die Pflicht ihren Arbeitnehmern gegenüber auf der anderen, hat sie sich immer als Teil der Familientradition empfunden. Dabei hat sie stets ihre eigenen Ideen verwirklicht. Das Jahr 2020 war auf diesem Weg ein wichtiges Ziel für Susanne Münch, denn dann wird das Unternehmen 100 Jahre alt.

Die Passion für den Wald, die Hege und das Jagen waren ihr in die Wiege gelegt. Schon ihr Vater hatte hier Ruhe und Entspannung gefunden. Unter den Jägern der Region war Susanne Münch eine geachtete Persönlichkeit. Auch ohne Gewehr, das sie aus gesundheitlichen Gründen schon vor einiger Zeit an den Nagel hängen musste. Als Jagdherrin genoss sie immer noch die erwartungsvolle Spannung bei den Jagden. Lebensmittelpunkt der Familie war seit langem Lienzingen. Der Friedrich-Münch-Kindergarten als auch die Friedrich-Münch-Straße zeigen die Verbundenheit mit dem Ort, an dem die Verstorbene auch beigesetzt wird.