Blumen und die Silberne Ehrennadel gab es zum Abschied für Bankvorständin Anne-Karin Grünewald. Es gratulierten (von links) Dietrich Herold, ihr Nachfolger Marcel Tilmann, Horst Habrik (Volksbank Löbau-Zittau), Lothar Schmid vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband, Aufsichtsratsvorsitzender Walter Kopp und Vorstandsmitglied Martin Schöner. Foto: Roller
Wirtschaft
Volksbank Stein Eisingen: „Wir führen keine Fusionsgespräche“
  • Nico Roller

Ein insgesamt positives Fazit für das abgelaufene Geschäftsjahr zog Martin Schöner, Vorstandsmitglied der Volksbank Stein Eisingen, bei deren Vertreterversammlung in der Steiner Festhalle. Auch wenn die Rahmenbedingungen alles andere als gut gewesen seien, habe die Bank sich im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt, führte Schöner aus. Aus den vorgelegten Zahlen gehe hervor, dass die Volksbank auf einem soliden Wachstumskurs liege und gute Ergebnisse erzielt habe.

Laut Geschäftsbericht sind die Kundeneinlagen im vergangenen Geschäftsjahr um rund vier Prozent auf rund 152,8 Millionen Euro gestiegen. Das betreute Kundeneinlagenvolumen hat sich sogar um rund fünf Prozent auf rund 241,6 Millionen Euro erhöht. Und das, obwohl Sparen angesichts der seit langem anhaltenden Niedrigzinsphase und den daraus resultierenden niedrigen Renditen nicht gerade Spaß mache. „Sparerinnen und Sparer leiden, damit die öffentlichen Haushalte vor allem im Süden Europas saniert werden können“, beklagte der Vorstand.

Im zurückliegenden Jahr hat die Bank erstmals in ihrer 150-jährigen Geschichte Kredite in Höhe von 25,5 Millionen Euro vergeben, informierte Schöner, mit denen man in erster Linie den privaten Wohnungsbau, Modernisierungen sowie gewerbliche Investitionen finanziert habe. Die Bilanzsumme erhöht sich dadurch um drei Prozent und liegt bei 180,7 Millionen Euro. Ebenfalls gestiegen ist das Eigenkapital, nämlich auf rund 18,5 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn beträgt rund 340 000 Euro, was einer leichten Abnahme im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mit vier Prozent fällt auch die Dividende dieses Jahr etwas magerer aus als in den Vorjahren. Hinzu kommt aufgrund des 150-jährigen Bestehens jedoch ein Jubiläumsbonus von einem Prozent, so dass die Dividende insgesamt bei fünf Prozent liegt.

Aus aktuellem Anlass kam Schöner auf Gerüchte über mögliche Fusionen mit anderen Banken in der Region zu sprechen. Er verwies auf den geplanten Zusammenschluss der Volksbank Stein Eisingen mit der Raiffeisenbank Bauschlott, der allerdings vor rund einem Jahr am Votum der Mitglieder in Bauschlott gescheitert ist. „Aber wir sind mit den Vorständen in der Region im Gespräch, tauschen uns über die Situation der einzelnen Häuser aus“, teilte Schöner mit. Dies seien allerdings lediglich fachlich motivierte Gespräche und keine Fusionsverhandlungen.

Eine Zäsur stellt hingegen das Ausscheiden von Vorstandsmitglied Anne-Karin Grünewald dar. Aufsichtsratsvorsitzender Walter Kopp dankte Grünewald für ihre langjährige Treue – insgesamt über 40 Jahre – und würdigte das große Engagement für die Volksbank, das oft mit Verzicht auf persönliche und familiäre Interessen einherging.

Auch Dietrich Herold und Lothar Schmid würdigten als Vertreter des Genossenschaftlichen Verbundes und Verbandes die Arbeit Grünewalds, die im Jahr 1973 mit einer Lehre begann. Schmid zeichnete sie mit der Silbernen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands aus. Als Nachfolger hat der Aufsichtsrat bereits im Februar den 35-jährigen Marcel Tilmann in den Vorstand berufen, der seit vier Jahren bei der Bank tätig ist.