
Gewerkschaft der Polizei: Respektlosigkeit gegenüber Beamten spitzt sich in Corona-Pandemie zu
Stuttgart. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt in der Corona-Pandemie eine wachsende Respektlosigkeit gegenüber den Beamten. Die Respektlosigkeit gegenüber Polizei und Rettungskräften halte schon einige Jahre an, sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». «Und wir erleben jetzt offensichtlich durch die Pandemie, wie durch ein Brennglas, dass es sich hier noch weiter zuspitzt.»
Zu Anfang der Pandemie seien die polizeilichen Maßnahmen akzeptiert worden, aber je länger die Pandemie mit ihren Auflagen andauere, desto weniger Verständnis gebe es. «Das schlägt auch zum Teil um in Aggression.» Die GdP wünsche sich daher mehr Rückhalt: «Die Politik müsste polizeiliches Handeln transparenter darstellen.» Nach den Ausschreitungen in Stuttgart gebe es deutlichen Rückhalt für die Polizei. «Ich möchte mir wünschen an der Stelle, dass das auch nachhaltig bleibt.»
Die grün-schwarze Landesregierung befasst sich am Dienstag mit den Hintergründen der Krawalle und Plünderungen in der Stuttgarter Innenstadt. Innenminister Thomas Strobl (CDU) wird seine Kabinettskollegen über die Geschehnisse in der Nacht zu Sonntag informieren. Es werde dabei auch um die Stärkung des Rechtsstaats gehen.
In der Nacht zum Sonntag waren Hunderte Menschen durch die zentrale Einkaufsstraße Stuttgarts gezogen, sie hatten Schaufenster zerstört und Geschäfte geplündert. Nach Angaben der Polizei waren 400 bis 500 Menschen an der Randale beteiligt.